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Bio Weide-Beef restrukturiert und kann ein Jubiläum feiern

Meldung  | 

Vor einem Vierteljahrhundert wurden mit Unterstützung des FiBL die ersten Tiere als Bio Weide-Beef vermarktet. 25 Jahre später wird im Dienste einer besseren Vermarktung die Organisation angepasst. Neu übernimmt Mutterkuh Schweiz die Geschäftsstelle.

Eine Gruppe von Bio Weide-Beef-Tieren auf der Alp Hummel mit Blick auf den Sihlsee und den Etzel. Foto: FiBL, Franz J. Steiner

An der kürzlich abgehaltenen Hauptversammlung der Interessengemeinschaft Bio-Weide Beef (IG BWB) in Gränichen hat die Organisation die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Heinz Herzog geregelt. Neu und etwas überraschend übernimmt Mutterkuh Schweiz die administrative Leitung. Zwischen den beiden Organisationen gab es in den letzten Jahren öfters Diskussionen, namentlich um die Frage der Ressourceneffizienz des jeweiligen Systems.

Mathilde Reverchon übernimmt Geschäftsführung
Mathilde Reverchon Hans-Moëvi, Leiterin Labelproduktion bei Mutterkuh Schweiz wird laut einer Mitteilung der IG BWB künftig die administrative Vereinsführung übernehmen. Den Detailhandelsspezialisten Elmar Barmettler vom Institut für Agrarökologie (IfA) habe die Versammlung zudem neu als Verkaufsleiter und Key Account vis-à-vis des Labelbesitzers Migros Genossenschaftsbund (MGB) gewählt. Stefan Schürmann, Landwirt und ebenfalls IfA-Mitarbeiter im löst den abtretenden Dominik Donat im Vorstand der IG ab.

Gründe für die Neuorganisation sind neben dem Abtritt von Heinz Herzog auch die Bemühungen der IG BWB, ihre Vermarktung und die Qualität weiter zu stärken. Bio Weide-Beef verkauft sich heute nicht mehr von selber, auch weil die Konkurrenz durch weitere Bioweidemast-Programme und IP-Suisse zugenommen hat. Zudem tendieren die Konsumgewohnheiten nicht unbedingt zum Rindfleisch.

2023 rund 5500 Tiere vermarktet
Im vergangenen Jahr sind laut der Interessengemeinschaft IG BWB rund 5500 Bio Weide-Beef-Rinder und -Ochsen geschlachtet worden. «Wir haben das nachhaltigste Fleischprodukt der Schweiz», sagt Romain Beuret, Präsident der IG BWB. Sowohl die IG wie auch die Migros möchten die Erfolgsgeschichte weiterschreiben, so der Landwirt aus dem Jura.

Aus der Führung des Sekretariats durch Mutterkuh Schweiz erhofft sich die IG BWB die Nutzung von Synergien in politischen Diskussionen und bei der Imageförderung von Weidemast. Die bedarfsgerechte Produktion sei eine der grössten Herausforderungen, so Beuret. Im ersten Semester habe man jeweils eher zu viele Tiere, während sie im zweiten Halbjahr tendenziell knapp sind.

Ein Schwyzer Landwirt stand am Ursprung
Keine grossen Umstände macht die IG BWB zu ihrem Jubiläum. Vor einem Vierteljahrhundert sind mit Unterstützung des FiBL nämlich die ersten Tiere als Bio Weide-Beef vermarktet worden. Die Weidemast von Ochsen und Rindern aus der Milchviehhaltung war damals neu für die Schweiz.

Auslöser für die Einführung des neuen Systems war laut einer Mitteilung des FiBL zum 25-jährigen Bestehen des Labels ein Milchproduzent aus der Zentralschweiz. Meinrad Steiner aus Einsiedeln (Kanton Schwyz) bewirtschaftete überwiegend steile oder flachmoorige Flächen und einen Alpbetrieb.

Auf der Suche nach einer Lösung für seinen Betrieb stand Meinrad Steiner vor der Entscheidung, entweder die Vertragsaufzucht von Rindern für Milchviehbetriebe aus- oder einen neuen Betriebszweig aufzubauen. Seine Entscheidung fiel auf die Weidemast mit zugekauften Absetzern.

Milchkontingentierung erleichterte den Entscheid
Die damalige Milchkontingentierung erleichterte den Entscheid, denn das eigene Milchkontingent durfte an einen Partnerbetrieb vermietet werden, der im Gegenzug die Kälber aufzog und im Alter von circa 150 Tagen an den Mastbetrieb verkaufte.

Bei der Suche nach Absatzwegen für ihre Bioweiderinder und -ochsen fand die Familie Steiner mit Meinrads Bruder Franz Josef Steiner, Eric Meili vom FiBL Schweiz, dem Vermarkter Linus Silvestri AG und dem Abnehmer Herrmann Blaser von der Migros Genossenschaft Ostschweiz die richtigen Partner. Sie gründeten gemeinsam das Label Bio Weide-Beef, das bis heute im Besitz des MGB steht.

FiBL, Adrian Krebs

Weiterführende Informationen

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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