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Das Potenzial der Kälber richtig ausschöpfen

Meldung  | 

Kälber sind die Milchkühe und Masttiere von morgen - es lohnt sich deshalb, sie mit Konzept zu tränken. Die spätere Milch- oder Mastleistung lässt sich massgeblich durch eine intensive Aufzucht beeinflussen.

Intensive Kälberfütterung lohnt sich kurz- und langfristig (Foto: FiBL, Thomas Alföldi)

Immer noch werden viele Kälber nach einem jahrzehntelang propagierten restriktiven Fütterungssystem aufgezogen, welches auf Milchgaben unter 6 Liter pro Tag basiert. Ergebnisse zahlreicher Studien der letzten Jahre zeigen jedoch, dass die Ad-Libitum-Fütterung (Milch zur freien Verfügung), die dem natürlichen Trinkverhalten von Kälbern näher kommt, eine Reihe positiver Effekte hat. In Versuchen mir frei verfügbarer Milch, nahmen die Kälber im Mittel 10 Liter Milchaustauscher pro Tag auf. Die Tageszunahmen der Kälber stiegen dabei in den ersten drei Lebenswochen um das Dreifache im Vergleich zu restriktiv gefütterten Kälbern.

Auch die Langzeit-Effekte sind eindeutig: Milchleistung und Futteraufnahme in der ersten Laktation stiegen bei Tieren, die als Kalb intensiv getränkt wurden. In der Kälbermast zeigten sich höhere Schlachtgewichte, und auch auf die Gesundheit scheint sich dieses Tränke-Regime positiv auszuwirken. Der Hintergrund: Stoffwechselsysteme von Jungtieren besitzen während ihrer Entwicklung im Mutterleib und in den ersten Lebenswochen eine hohe Plastizität und können durch ernährungsbedingte Stimuli beeinflusst werden. So kann durch intensive Fütterung das Wachstums- und Stoffwechselpotenzial junger Kälber optimal ausgeschöpft werden.

Dieses Tränke-Regime alleine ist jedoch kein Garant für bessere Leistungen: Der positive Effekt der Ad-Libitum-Tränke verschwand, wenn die Kälber im Laufe der Aufzucht oder Mast an schweren Lungenentzündungen erkrankten. Um von den Langzeit-Effekten profitieren zu können, müssen also auch weitere Management-Faktoren stimmen. JR

Gesucht: grosse Milchviehbetriebe für Versuch

Für das Projekt «ImproCalf» zur Verbesserung der Kälbergesundheit mit Ad-Libitum-Fütterung suchen die Uni Zürich und das FiBL Betriebe mit mehr als 100 Milchkühen. Kontakt: Julia Rell (Kasten rechts)


Weiterführende Informationen

Fütterung Milchvieh (Rubrik Tierhaltung)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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