Unkrautregulierung im Ackerbau
Der Verzicht auf Herbizide ist die wohl einschneidendste Massnahme bei der Umstellung auf biologischen Ackerbau. Mit dem Herbizidverbot fällt die oft unumgängliche Notbremse weg, welche stark verunkrautete Kulturen noch zu retten vermag. Die Anzahl der für die Unkrautregulierung aufgewendeten Handarbeitsstunden bestimmen weitgehend die Rentabilität einer Kultur. Die Anzahl Stunden kann je nach Kultur 5 bis 300 Arbeitsstunden pro Hektar betragen. Besonders hoch sind die Arbeitsstunden im Gemüsebau. Im Ackerbau sollte ganz auf Handarbeitsstunden verzichtet werden können. In der Regel braucht es nur wenige Stunden, um allfällige Wurzelunkräuter vor der Ernte von Hand zu entfernen.
Benötigte Arbeitsstunden zur Unkrautregulierung je nach Kultur
Unkrautbesatz | |||||
Kultur | Hauptarbeiten | gering Akh/ha | normal Akh/ha | hoch Akh/ha | Verzicht auf |
Naturwiese | Blacke stechen | 2 | 5 | unendlich | nein |
Getreide | Blütenständer von Blacken, Disteln entfernen | 5 | 8 | 15 | ja |
Mais | Problemunkräuter ausreissen | 10 | 20 | 120 | ja |
Kartoffeln | Nachjäten, Problemunkräuter ausreissen | 10 | 50 | 120 | ja |
Sellerie | Nachjäten mit Hacke und von Hand | 40 | 100 | 300 | nein |
Randen, Rüben | Vereinzeln, Nachjäten mit Hacke und von Hand | 100 | 200 | über 700 | nein |
Karotten, Zwiebeln gesät | Nachjäten mit Hacke und von Hand, teilweise vereinzeln | 120 | 300 | über 900 | nein |
Akh = Arbeitskraftstunden, ha = Hektare
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Ansprechperson
Hansueli Dierauer
Anbautechnik Ackerkulturen
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