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Faule Kartoffeln im Lager vermeiden

Meldung  | 

Im Jahr 2024 sahen sich viele Kartoffelbauern mit einer massiven Bedrohung durch die Krautfäule konfrontiert. Die Krankheit befällt nicht nur das Kraut, sondern auch die Knollen. Wenn Ernte- und Lagerbedingen stimmen, können aber auch Kartoffeln die stark mit Krautfäule befallen waren, gut gelagert werden.

Braunfaule Kartoffeln müssen erkannt und entfernt werden. Foto: FiBL, Tobias Gelencsér

2024 kam es in den meisten Kartoffeläckern zu Infektionen mit der Krautfäule. Die Krankheit Phytophthora infestans kann neben dem Kartoffelkraut auch die Knollen befallen, wenn die Sporen ausserhalb der Pflanzen durch Wasser ins Knollennest gespült werden.

Sortenliste konsultieren

Verschiedene Faktoren beeinflussen diesen Vorgang. So sind die Kartoffelsorten sehr unterschiedlich anfällig auf eine Infektion der Knollen. Die Sortenliste gibt Aufschluss über die Anfälligkeit der Knollen. Diese kann völlig anders sein, als die Sortenanfälligkeit des Laubes.

Ernte unter trockenen Bedingungen

Durch geöffnete Lentizellen, luftdurchlässige Poren die den Gasaustausch ermöglichen, dringen die Sporen leichter ein. Besonders zur Ernte ist es vorteilhaft, wenn auf trocknere Bedingungen und damit geschlossene Lentizellen geachtet wird. Schwere Böden mit schlechter Struktur begünstigen ebenfalls eine Infektion der Knollen, weil das Wasser mit den Sporen länger bei den Knollen bleibt, bevor es versickert.

Zweitbesiedler richten Schaden an

Befallene Knollen weisen braun-marmorierte Bereiche auf, die keine scharfe Abgrenzung zum gesunden Gewebe aufweisen. Durch die Knollenfäule wird die Knollenhaut zerstört, wodurch sich auch andere Krankheitserreger, allen voran Nassfäulebakterien, breitmachen. Erst diese Zweitbesiedler lassen die Knollen schleimig und übelriechend werden.

Kartoffeln richtig lagern

Braunfäule lässt sich in einem Jahr wie 2024 kaum vermeiden. Wichtig ist aber, dass im Lager keine Fäule mehr auftritt. Dies lässt sich unter Beachtung einiger Punkte durchaus bewerkstelligen. Als Erstes sollte mit dem Graben zugewartet werden, bis beim Probegraben keine faulen Knollen mehr gefunden werden.

Verletzungen vermeiden

Dann ist es wichtig, Verletzungen beim Roden zu vermeiden. Dazu sollte die Erde feucht genug sein und möglichst genug Erde auf der Siebkette verbleiben. Zusätzliche mechanische Beanspruchung wie das Umschütten vom Kipper in Kisten oder dergleichen sollte möglichst vermieden werden und nur innerhalb von 12 h nach der Ernte erfolgen. Denn danach tritt die Schwitzphase ein und es muss erneut eine Schalenfestigkeit erreicht werden.

Gute Belüftung während der Wundheilung

Nun müssen die Knollen gut gelüftet werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann und die Wundheilung rasch vonstattengeht. Am besten werden die Kisten eine bis zwei Nächte draussen aufgestellt oder mit Ventilatoren belüftet. Wenn alles gut läuft, können auch Kartoffeln, die stark mit Krautfäule befallen waren, gut gelagert werden.

Tobias Gelencsér, FiBL

Weiterführende Informationen

Kartoffeln vor Krautfäule schützen (Rubrik Pflanzenbau)
Sortenliste Biokartoffeln (Rubrik Pflanzenbau)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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