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Den Boden auf Leguminosenmüdigkeit testen

Die Anleitung zum Bodentest kann dabei helfen, die Leguminosenmüdigkeit rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Gebündelt mit weiterem Hintergrundwissen finden sich diese Informationen auch im Merkblatt «Leguminosenmüdigkeit».

Mit Hilfe eines einfachen Tests kann der Boden nach einem längeren Anbau von Leguminosen und vor der erneuten Kultivierung auf Symptome untersucht werden. Wenn nicht klar ist, ob der Boden eines Feldes Anzeichen von Leguminosenmüdigkeit aufweist, liefert der Test wertvolle Hinweise darauf, ob ein Anbau von Körnerleguminosen erfolgversprechend ist. Der Bodentest sollte mit der Kultur durchgeführt werden, die auch angebaut werden soll.

Materialbedarf
Für die Durchführung des Tests werden circa vier Stunden Arbeitszeit und sechs Wochen Wartezeit sowie folgendes Material benötigt:

  • Backofen
  • vier Aluschalen (beispielsweise Fleischkäseformen aus der Metzgerei)
  • Sieb mit circa 10 mm Löchern (kann aus Kaninchendraht selbst hergestellt werden)
  • 4 Blumentöpfe
  • Saatgut

So funktioniert`s
Für den Test sind die folgenden Arbeitsschritte notwendig:

  • Entnehmen Sie zehn Liter Boden aus der zu untersuchenden Parzelle und sieben Sie ihn auf eine Korngröße von zehn Millimeter ab.
  • Mischen Sie den Boden gleichmäßig. Befeuchten Sie den Boden, falls er zu trocken ist. Der Boden sollte handfeucht sein.
  • Füllen Sie vier Aluminiumschalen mit der feuchten Erde, verwahren Sie die übrige Erde.
  • Die mit Erde gefüllten Schalen mit Alufolie abdecken und in den Backofen stellen. Sterilisieren Sie die Proben mindestens zwölf Stunden lang bei 70 bis 100 Grad Celsius im Ofen.
  • Lassen Sie die Aluminiumschalen nach der Behandlung zwölf Stunden lang abkühlen.
  • Vier Blumentöpfe mit «R» (für unbehandelte Referenz) und vier weitere mit «H» (für hitzebehandelte Erde) kennzeichnen.
  • Füllen Sie die vier H-Blumentöpfe mit der wärmebehandelten Erde und die vier R-Blumentöpfe mit der unbehandelten Erde.
  • Legen Sie in jeden Topf 5 bis 10 Leguminosensamen (je nach Samengröße) und bedecken Sie die Samen mit 0,5 Zentimeter der gleichen Erde.
  • Stellen Sie die H- und R-Töpfe zufällig angeordnet in eine Schale mit etwas Wasser und stellen Sie sie an einen geschützten Ort mit mindestens 18 Grad Celsius und Tageslicht.
  • Halten Sie die Töpfe während etwa 6 Wochen feucht, indem Sie Wasser in die Schalen gießen.

Auswertung der Ergebnisse
Nach etwa sechs Wochen kann der Test ausgewertet werden. Wenn die Referenzpflanzen Probleme mit der Keimung haben oder schlecht wachsen und gelb werden, kann die Auswertung früher erfolgen. In diesem Fall ist das Risiko generell hoch, dass der verwendete Boden von Leguminosenmüdigkeit betroffen ist.

Entscheidungsgrundlage
Ein genaues Ergebnis ergibt folgende Messung: Schneiden Sie alle Pflanzentriebe am Stiel zwei Zentimeter über dem Boden ab, wiegen Sie die Triebe jedes Topfes und notieren Sie das jeweilige Gewicht. Dividiert man das Gewicht der unbehandelten Referenzpflanzen durch das Gewicht der Pflanzen aus der wärmebehandelten Erde, erhält man ein Verhältnis, das als Indikator für die Ermüdung der Leguminosen gilt.

 

Verhältnis Beurteilung Massnahmen
<0,2 Ertragsverluste durch Leguminosenmüdigkeit sehr wahrscheinlich Von einem Anbau der getesteten oder anderer Leguminosen ist für den Zeitraum von sieben bis acht Jahren dringend abzuraten.
0,2 bis 0,8 Gefahr von Ertragsverlusten durch Leguminosenmüdigkeit bei kühler und feuchter Witterung Betriebsspezifische Entscheidung über den Anbau mit dem bestehenden Risiko. Risikominderung durch mehr-
jährige Anbaupause der getesteten Leguminose. Test für weitere in Frage kommende Leguminosen wiederholen.
>0,8 Keine zu erwartenden Ertragseinbussen Keine notwendigen Maßnahmen

Ein Beispiel: Das Gewicht der Pflanzen in der unbehandelten Erde beträgt 180 Gramm, das Gewicht der Pflanzen in der wärmebehandelten Erde liegt bei 200 Gramm. Das Gewicht von 180 Gramm geteilt durch 200 Gramm ergibt ein Verhältnis von 0,9. Je niedriger das Verhältnis ist, desto höher ist das Risiko von Ertragseinbußen bei ungünstigen Witterungsbedingungen.

Weiterführende Informationen

zum Merkblatt (FiBL Shop)
Körnerleguminosen (Rubrik Pflanzenbau)

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 02.10.2023

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