Pensionspferde - etwas für meinen Betrieb?
Im Gegensatz zu anderen Betriebszweigen ist die Pferdehaltung eine Dienstleistung am freien Markt – mit allen Chancen und Risiken. Die Pensionspferdehaltung wurde vielleicht gerade deshalb auf einigen Biobetrieben erfolgreich etabliert. Das Angebot ist vielfältig.
Betriebszweig Pensionspferdehaltung
Es gibt Betriebe, welche das Einstellen von Reitpferden oder Reitmöglichkeiten anbieten, andere stellen Platz für Pferde zur Verfügung, die nicht geritten werden, zum Beispiel Altpferde oder Fohlen zur Aufzucht. Je nach Angebot sind unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen.
Pferdebetriebe, die in der Nähe von Ballungszentren liegen, profitieren von der im Schnitt höheren Kaufkraft der Bevölkerung und den relativ kurzen Wegstrecken.
Die Reitmöglichkeiten in der Umgebung und das Angebot eines Reitplatzes oder einer Reithalle sind relevant. Ein Pferdebesitzer oder eine Pferdebesitzerin nimmt im Schnitt eine halbe Stunde Anreise in Kauf, um sein Pferd täglich selbst bewegen zu können. Zu guten Aufzuchthöfen beziehungsweise zu Betrieben für Altpferde und rekonvaleszente Pferde werden weitere Strecken akzeptiert.
Ansprüche an die Aufstallungsform
Der Gruppenhaltung der Pferde, die artgerechteste Haltung, stehen die Halterinnen und Halter häufig skeptisch gegenüber und bevorzugen die «sichere» Einzelhaltung. Wer die Gruppenhaltung anbietet, muss oft über Aufklärungsarbeit leisten. Allerdings suchen auch einige Besitzerinnen oder Besitzer gerade diese Haltungsform. Manche Betriebe bieten deshalb die Einzel- und die Gruppenhaltung kombiniert an.
Personenverkehr auf dem Betrieb
Pferdebesitzer besuchen ihre Tiere häufig abends nach der Arbeit oder an Wochenenden. Je nach Nutzung der Tiere kommen zudem Hufschmiedin oder Schmied, Tierarzt oder Tierärztin, Reitlehrerin oder Reitlehrer und viele weitere auf den Betrieb.
Wen der reger Personenverkehr auf dem eigenen Betrieb stört, kann getrennte Infrastruktur (Parkplätze, WC, Kaffeeraum) zur Verfügung stellen oder den Zugang zu gewissen Teilen des Betriebs limitieren.
Geeignetes Raufutter
Pferde brauchen eher mageres, faserhaltiges Raufutter, welches frei von Staub oder Schimmel ist. Dies gilt sowohl für Weidefutter als auch für Heu oder Heulage. Futter und Weiden, welche auf eine maximale Produktivität bei Wiederkäuern abzielen (Emd, Mais- oder Grassilage), sind für Pferde eher ungeeignet. Dies sollte in der Aufteilung von Weideparzellen und der Futterherstellung berücksichtigt werden.
Zusätzliche Aufgaben
Neben der Grundversorgung der Tiere, erwarten viele Besitzerinnen und Besitzer weitere Serviceangebote: Das Wechseln von Decken, Aufheben für den Schmied, Verabreichung zusätzlicher Futtermittel oder Medikamente oder dass das Tier täglich auf die Weide gebracht beziehungsweise in den Stall geholt wird.
Wer diese Aufgaben erfüllt und ob diese mit Kosten verbunden sind, sollte im Vornherein schriftlich vereinbart werden. Grundsätzlich ist nicht zu unterschätzen, wieviel Mehraufwand pro Einzeltier bei Pensionspferden im Vergleich zu anderen Nutztieren anfällt.
Barbara Früh, Marie Dittmann, beide FiBL
Flyer Pensionspferde auf dem Biobetrieb
Der Flyer zeigt der Besitzerin oder dem Besitzer eines Pensionspferdes in Kürze, was Biolandbau bedeutet und was bei Pensionspferden auf einem Biobetrieb in Bezug auf Haltung, Tiergesundheit und Fütterung beachtet werden muss.
Der Flyer wurde für Betreiberinnen und Betreiber von Pensionspferdeställen auf Biobetrieben erstellt und ist zum Abgeben an die Pferdebesitzerinnen und -besitzer und das Auflegen im Stall gedacht.
Hinweis zum Falten: Die beiden äusseren Spalten werden nach innen gefaltet, sodass beim gefalteten Flyer die Titelseite vorne und die Kontaktadressen hinten erscheinen.
Der Flyer steht gratis zum Download zur Verfügung.
zum Flyer (FiBL Shop)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 03.04.2023