Wildschaden in Gemüsekulturen verhindern
Frassschäden durch Rehe und Hasen können die schönsten Salat-, Spinat- oder Kohlbestände stark entwerten. Der typische Naschfrass ist sehr ärgerlich und führt in gewissen Regionen und Lagen regelmässig zu viel Unmut. Was ist zu machen? Einen Hochsitz aufstellen und zur Jagd blasen ist nicht der gute Weg – es sind andere, besser verträgliche Lösungen gefragt!
Wildabhaltemittel sind im Bioanbau laut Betriebsmittelliste zugelassen, sofern sie weder mit den Kulturpflanzen noch mit dem Boden in Kontakt kommen. Das normale Einzäunen oder der Elektrozaun ist in vielen Fällen eine gute Alternative. Allerdings ist das nicht überall möglich und insbesondere gegen Rehe aufgrund der notwendigen Höhe von 1.50 bis 1.80 Meter ebenfalls schwierig.
Eine weitere Möglichkeit ist das Abdecken der Kulturen. In Kohlarten können dazu Kulturschutznetze (meist Rantai K) verwendet und damit gleichzeitig auch eine Reihe von Kohlschädlingen fern gehalten werden. Bei Salaten eignen sich vor allem Vogelschutznetze (wie sie vor allem im Rebbau eingesetzt werden). Diese sind leichter und rufen keine Gefahr von zu hoher Feuchtigkeit oder Hitze unter der Abdeckung hervor. Die Netze sind bei sorgfältiger Handhabung bis fünf Jahre verwendbar. Im Gemüsebau sind UV-stabilisierte Netze mit Maschenweite 6 x 6 Millimeter und einem Gewicht von zirka 10 Gramm pro Quadratmeter am gebräuchlichsten. Das Ausbringen ist schwieriger als bei einem Vlies, da das Netz nicht über die Kultur gezogen werden kann. Am besten wird es sorgfältig über die Kultur ausgerollt, oder man legt es neben der Kultur aus, um es von dort mit mehreren Leuten von der Seite her über die Kultur zu legen. Eine gute Fixierung an den Rändern ist sehr empfehlenswert!
Martin Lichtenhahn
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 10.01.2012