Film: Parasitenkontrolle bei Schafen und Ziegen mit Tanninen
Einblick in Forschung und Praxis
Die Kontrolle von Magen-Darm-Würmern bei Schafen und Ziegen stellt eine große Herausforderung dar, da die herkömmlichen Entwurmungsmittel ihre Wirkung verlieren. Zudem möchte man im Biolandbau den Einsatz von Medikamenten minimieren.
Tannine kommen in einigen Futterpflanzen natürlicherweise vor und binden sich an die Eiweisse von Magen-Darm-Würmern, was zu einer Verringerung ihrer Vitalität führen kann. Esparsette, eine Pflanze reich an Tanninen, wurde in Fütterungsversuchen getestet und zeigte vielversprechende Ergebnisse: die Parasitenausscheidung konnte um 25 Prozent gesenkt werden. In der Praxis stellte sich jedoch heraus, dass der Anbau von Esparsette sehr aufwendig ist und die Effekte auf die Tiergesundheit nicht den Erwartungen entsprachen.
Daher wurde von einem kurativen Ansatz zu einem präventiven Ansatz gewechselt, bei dem weniger Esparsette verfüttert wird. Ziel ist es, die Eiausscheidung der Würmer zu reduzieren, um die Reinfektion von der Weide zu verringern. In Versuchen mit Milchziegen konnte eine Reduktion der Eiausscheidung um etwa 20 Prozent in der Esparsetten-Gruppe festgestellt werden, jedoch konnte dieser Unterschied statistisch nicht belegt werden. Interessanterweise wurden bei den Käsesorten, die aus der Milch dieser Gruppen hergestellt wurden, signifikante Geschmacksunterschiede festgestellt.
Das Fazit der Versuche lautet
Esparsette kann eine gewisse Unterstützung bieten, der Ansatz ist wegen des ungünstigen Kosten-Nutzen-Effekts jedoch zu wenig praxistauglich. Derzeit wird getestet, ob mit der Verfütterung von Tanninen aus Weintrester ein kostengünstigeres Verfahren entwickelt werden kann.
Zum Film (YouTube)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12.12.2023