Biogetreide
Der Anbau von Getreide ist im Biolandbau im Vergleich zu anderen Kulturen wie Raps, Kartoffeln oder Zuckerrüben einfacher. Deshalb stehen in vielen Biofruchtfolgen bis zu fünfzig Prozent Getreide.
Die ökonomisch interessanteste und bedeutendste Kultur ist Weizen. Sie folgt oft auf Mais oder steht bevorzugt nach Kunstwiese, da dies höhere Proteinwerte gewährleistet. Bei Weizen sollte der Proteinwert nicht unter zwölf Prozent liegen, sonst gibt es Abzüge. Folgt Weizen auf Mais, so muss wegen Fusariengefahr gepflügt werden. Dinkel oder Roggen sind nicht so anspruchsvoll im Anbau wie Weizen. Sie können auch an Standorten ausgesät werden, die sich nur bedingt für Weizen eignen. Dinkel ist nahe mit Weizen verwandt. Im Bioanbau zählen Dinkel und Weizen im Gegensatz zum ÖLN als verschiedene Kulturen, sodass keine Anbaupause notwendig ist.
Um Fusskrankheiten zu vermeiden, sollte präventiv auch im Bioanbau bei Weizen – Dinkel oder Weizen – Triticale immer ein Jahr ohne Getreide eingeschaltet werden. Triticale ist eine Kreuzung zwischen Roggen und Weizen. Gerste steht in der Regel am Schluss der Fruchtfolge, da sie als erste abreift und so am meisten Zeit für eine Stoppelbearbeitung und die Ansaat einer Kunstwiese bleibt.
Die Nachfrage nach Brotgetreide ist nach wie vor gross. Achtung: Für Neuumsteller ist es nicht möglich, Biomahlweizen an den Sammelstellen abzugeben. Sie können aber Futterweizen mit einem weitaus höheren Ertragspotenzial anbauen und haben schliesslich fast den gleichen Deckungsbeitrag. Umsteller können auch Gerste, Triticale oder Hafer anbauen. Allerdings gilt es hier, die Abnahme vor dem Anbau genauer abzuklären, da sie teilweise nicht mehr so gefragt sind.
Hansueli Dierauer, FiBL
Weiterführende Informationen
Biofuttergetreide (Rubrik Markt)