Falscher Mehltau auf Sonnenblumen
Mitte Juni 2012 wurden im Kanton Jura Biosonnenblumen-Pflanzen gefunden, welche Symptome von Falschem Mehltau aufweisen. Der Falsche Mehltau gilt als die schlimmste Krankheit der Sonnenblumen.
Symptome
- Auf der Oberseite des Blattes sind Vergilbungen sichtbar, welche von den Blattadern abgegrenzt werden.
- Auf der Unterseite des Blattes ist ein Pilzrasen sichtbar.
- Im Anfangsstadium der Krankheit könnte es auch sein, dass nur schwache Vergilbungen sichtbar sind.
- Der Falsche Mehltau führt zu Zwergwuchs.
Verwechslungsmöglichkeit mit dem Weissrost
Bei dieser Krankheit, die viel weniger dramatisch ist für die Sonnenblumen als der Falsche Mehltau, finden sich gelbe Flecken auf der Blattoberseite und entsprechend der Ausdehnung dieses Fleckens ein Pilzrasen auf der Blattunterseite.
Woher kommt der Mehltau?
Als Infektionsquelle kann das Saatgut in Frage kommen; möglich ist aber auch die Infektion über dem Wind.
Was kann ich als Produzent tun?
Beobachten Sie Ihren Sonnenblumenbestand auf die erwähnten Symptome! Bei Unsicherheiten hilft Ihnen die kantonale Fachstelle für Pflanzenschutz.
Muster von Blättern, welche in Papier (nicht Plastiksäcke!) verpackt werden, können zur Abklärung gesendet werden an:
Agroscope ACW
Z. H von Peter Frei
Groupe mycologie
Route de Duillier 50
CP1012
1260 Nyon 1
In der Kultur müssen die befallenen Pflanzen vernichtet werden.
Die Keimfähigkeit der Sporen des Falschen Mehltaus im Boden bleibt 8 bis 10 Jahre lang bestehen. Somit können auf einem verseuchten Boden über Jahre nicht mehr Sonnenblumen angebaut werden.
Ist der Saatguthändler verantwortlich?
Falls die Infektion über das Saatgut kam, müsste der Saatguthändler, bzw. –lieferant zur Rechenschaft gezogen werden. Unsere Abklärungen mit Agroscope bezüglich Nachweis von Falschem Mehltau im Saatgut laufen noch.
In jedem Fall ist es ratsam, Restposten Ihres Saatguts sowie die Rechnungen/Lieferscheine aufzubewahren.
Wie weiter?
Welche Konsequenzen das Auftreten des Falschen Mehltaus hat, kann zur Zeit nicht abgeschätzt werden. Welche weiteren Massnahmen in der jetzigen Situation (Umgang mit betroffenen Feldern u.a.) und in Zukunft getroffen werden müssen (Wahl einer resistenten Sorte, Saatgutbehandlung, usw.), ist noch nicht klar. Das FiBL und die Biofarm werden aber in jedem Fall die Landwirte auf dem Laufenden halten. Die notwendigen Informationen in Hinsicht auf die Kampagne 2013 werden so rasch wie möglich abgegeben.
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 26.06.2012