Brennfleckenkrankheit bei Malven
Der Anbau von Malven (Malva sylvestris) als Heil- und Gewürzpflanze spielt in der Schweiz eine wichtige Rolle. Sowohl die Blätter als auch die Blüten sind reich an Schleimstoffen, die sich bei der Behandlung von zahlreichen Krankheiten wie Erkältungen oder Rachenentzündungen, bewährt haben. Aber auch die Pflanze selbst ist anfällig für Krankheiten. 2024 kam es zu Ernteausfällen aufgrund der Brennfleckenkrankheit, ausgelöst durch den Pilz Colletotrichum malvarum.
Ausfälle bei direktgesäten Malven
In der Saison 2024 wurde in einem Betrieb nahe Solothurn ein starker Befall mit der Brennfleckenkrankheit bei Malven festgestellt, wodurch ein grosser Teil der Pflanzen abstarb. Durch eine mykologischen Untersuchung konnte der Schadpilz Colletotrichum malvarum als Ursache identifiziert werden.
Die ersten Ausfälle traten bereits in einem frühen Entwicklungsstadium kurz nach dem Auflaufen auf. Nach dem ersten Schnitt trieb ein weiterer Teil der Pflanzen nicht wieder aus. Die Folge waren lückige Bestände und ein unterdurchschnittlicher Ertrag. Zu erkennen war der Befall an nekrotischen Blattflecken sowie schwarzen, übelriechenden Faulstellen am Stängelgrund.
Feuchte Witterung als mögliche Ursache
Die feucht-warme Witterung im Sommer 2024 könnte die schnelle Ausbreitung des Pilzes begünstigt und somit eine entscheidende Rolle beim Befall gespielt haben.
Nach einem Befall ist darauf zu achten, dass eine mehrjährige Anbaupause zu allen Malvengewächsen eingehalten wird, da der Pilz Colletotrichum malvarum neben Malven auch Eibisch infizieren kann. Zudem ist bekannt, dass einige Colletotrichum -Arten samenbürtig sind. Daher sollte auch auf die Verwendung von einwandfreiem Saatgute geachtet werden.
Auch Eibisch kann betroffen sein
Gemäss Praxisbeobachtungen wurde 2024 ein ähnliches Phänomen beim Anbau von Eibisch beobachtet. Hier kam es bereits beim Feldaufgang zu Ausfällen. Da Eibisch auch von der Brennfleckenkrankheit befallen werden kann, sind in der kommenden Saison regelmässige Feldkontrolle besonders wichtig. Erste Symptome können so frühzeitig erkannt und Gegenmassahmen ergriffen werden.
Tino Hedrich, FiBL
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 17.02.2025