Der optimale Saatzeitpunkt für Bioweizen
Winterweizen ist mit Abstand die wichtigste Ackerkultur im Biolandbau. Daher lohnt es sich, immer wieder über den idealen Saatzeitpunkt, die optimale Saatstärke und den Reihenabstand nachzudenken.
Im langjährigen Rückblick hat sich eine Aussaat ab Mitte bis Ende Oktober bewährt. Der Weizen kann den vorhandenen Stickstoff noch teilweise aufnehmen und geht im Dreiblattstadium oder bei beginnender Bestockung in den Winter. Gestriegelt wird dann normalerweise erst im Frühjahr.
In der Praxis werden immer wieder Versuche mit Frühsaaten ab Ende August gemacht. Diese haben den Vorteil, dass die Felder in gutem, trockenem Zustand bestellt werden können und die Unkrautregulierung noch im Herbst erfolgen kann. Aber die Unkräuter haben sich auch dem Rhythmus des Getreides angepasst und können sich durch die längere Vegetationszeit ideal entwickeln. Deshalb ist von einer Frühsaat abzuraten. Wer Probleme mit Herbstkeimern wie Ackerfuchsschwanz, Einjährigem Rispengras und Windhalm hat, sollte auf eine Frühsaat unbedingt verzichten.
Zusätzlich schafft die Frühsaat günstige Bedingungen für Mehltau. Je früher die Aussaat, desto stärker bestockt der Weizen. Eine zu starke Bestockung ist nicht erwünscht, weil sie zu einer hohen Bestandesdichte, einem unregelmässigen Abreifen und einer schlechten Ausbildung des Korns führen kann. Die vielen Bestockungstriebe sind zudem ertragsschwächer als die Haupthalme.
Als frühester Termin für eine Aussaat kann deshalb der Anfang Oktober mit reduzierter Saatstärke von 400 Körner/m2 empfohlen werden. Ab Mitte Oktober muss die Saatstärke um 50 Körner erhöht werden. Spätsaaten ab Anfang November sollen grundsätzlich nur bei trockenem Boden ausgeführt werden.
Weiterführende Informationen
Merkblatt Biogetreide (FiBL Downloads & Shop)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.01.2010