Welchen monetären Wert hat Hofdünger?

Viele landwirtschafte Betriebe decken einen wesentlichen Teil des Nährstoffbedarfs über den Hofdünger. Aufgrund der hohen Preise für Mineraldünger gewinnt der Hofdünger zusätzlich an Bedeutung. Hofdünger ist jedoch nicht gleich Hofdünger. Die Nährstoffgehalte variieren je nach Tierart, Fütterung, Stallsystem, Lagerung, Verdünnung und Jahreszeit.

Folglich sind die Eigenschaften und der spezifische Wert jedes Hofdüngers einzigartig. Doch wie viele Nährstoffe im Hofdünger sind wirklich pflanzenverfügbar und welchen monetären Wert haben sie? Gehaltsanalysen und der neue Hofdüngerwert-Rechner können hier weiterhelfen.

Den Wert sichtbar machen
Für die Ermittlung des finanziellen Wertes verwendet der Rechner aktuelle Handelsdüngerpreise und die Nährstoffgehalte des Hofdüngers aus dem Internetprogramm zur einheitlichen Verwaltung von Hof- und Recyclingdüngerverschiebungen des Bundesamts für Landwirtschaft HODUFLU oder der eigenen Analyse. Es können auch die Hofdüngergehalts-Mittelwerte aus den Grundlagen für die Düngung landwirtschaftlicher Kulturen in der Schweiz (GRUD 2017) integriert werden.

Wichtig ist, auch die Verdünnung zu erfassen. «Damit gibt der Rechner einen Anhaltspunkt für den Preis von Hofdüngern und bietet eine objektive Diskussionsgrundlage.», bekräftigt Michel Darbellay, Leiter des Departements Produktion, Märkte und Ökologie beim Schweizer Bauernverband. Je nach Wunsch kann neben den wichtigsten Nährstoffen auch der Wert des Kohlenstoffeintrages der ausgebrachten organischen Substanz miteinberechnet werden. Der Hofdüngerwert-Rechner basiert auf einer Excel-Tabelle und ist auf Deutsch, Französisch und Italienisch verfügbar.

Keine Abgeber- und Abnehmerpreise
Für die Vergleiche und Planung muss beachtet werden, dass die Kosten für die Lagerung, den Transport und das Ausbringen des Düngers nicht im Hofdüngerwert-Rechner abgebildet sind. Berechnet werden kann damit der momentane monetäre Wert der innerhalb von drei Jahren verfügbaren Nährstoffe eines beliebigen ausgebrachten Hofdüngers anhand gegenwärtigen Handelsdüngerpreisen.

Dabei werden regionale Marktpreis-Unterschiede, die stark von der lokalen Nachfrage und des Angebots abhängig sind, nicht berücksichtigt. «Die landwirtschaftlichen Betriebe, Beratung sowie Lohnunternehmer erhalten hiermit Unterstützung für ihre agrarökonomischen Entscheidungen. Wir freuen uns sehr, dass wir dazu beitragen konnten», so Irene Weyermann, Gruppenleiterin Pflanzenbau, Umwelt bei der Agridea.