Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome
FiBL
Bio Suisse
Logo
Die Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern

Die Vogelmilben erfolgreich bekämpfen

Bei feucht-warmem Wetter vermehren sich in den meisten Hühnerställen die roten Vogelmilben explosionsartig. Sie befallen die schlafenden Hennen auf den Sitzstangen, saugen Blut und ziehen sich anschliessend in Ritzen und Spalten des Hühnerstalles und der Stalleinrichtungen zurück. Milbenbefall erkennt man frühzeitig am „Pfeffer und Salz“-Muster neben Ritzen oder bei den Auflagestellen der Sitzstangen. Künstliche Milbenfallen helfen dabei, den Milbenbefall frühzeitig zu entdecken. So können rechtzeitig Massnahmen geplant werden.

Da die Milben die meiste Zeit in der Umgebung und nicht auf den Hühnern verbringen, muss die Bekämpfung der Parasiten im Stall und nicht auf den Tieren erfolgen.

Für die Biolegehennenhaltung wird ein vierstufiges Vorgehen zur Kontrolle der Vogelmilben empfohlen:

  1. Alle Ställe sollen zwischen den Umtrieben gründlich gereinigt werden. Dies vernichtet einen Grossteil der Milben. Es hat sich bewährt, die Stalleinrichtungen soweit als möglich zu zerlegen und mit heissem Wasser und Schmierseife zu waschen (Hochdruckreiniger). Bereits beim Stallbau sollte darauf geachtet werden, dass die Einrichtungen einfach demontierbar und waschbar sind.
  2. Anschliessend kann der leere Stall mit Silikaten in Pulver- oder flüssiger Form behandelt werden. Silikate zerstören den Milbenpanzer, wodurch die Milben rasch austrocknen. Biobetriebe dürfen nur natürliche Silikate einsetzen*.
  3. Falls während dem Umtrieb Probleme auftreten, kommen vorzugsweise natürliche Produkte zum Einsatz, welche die Milben mechanisch schädigen. Befallene Stellen können mit pflanzlichem Öl behandelt werden. Dieses verstopft die Atemöffnungen der Milben und tötet sie so ab.
  4. Wenn nach dieser Behandlung einzelne stark befallene Stellen übrig bleiben, können diese gezielt mit einem Akarizid (Milbenmittel) mit natürlichem Wirkstoff wie Pyrethrum* behandelt werden.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass man mit diesem Vorgehen den Milbenbefall über das Trinkwasser verabreichte Medikamente in den Griff bekommt. Selbst wenn diese in Ausnahmefällen auf tierärztliche Verordnung eingesetzt werden, um die Situation bei akuter Gefährdung der Tiergesundheit zu entschärfen ist bei grossen Problemen keine dauerhafte Lösung des Milbenproblems zu erwarten, wenn die vorbeugenden Hygienemassnahmen nicht getroffen werden.

*Die für Biobetriebe zugelassenen Produkte sind in der Betriebsmittelliste aufgeführt (Kapitel 5-1 Mittel zur Raumbehandlung).

Weiterführende Informationen

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 06.04.2021

Möchten Sie die Website zum Home-Bildschirm hinzufügen?
tippen und dann zum Befehl zum Home-Bildschirm hinzufügen nach unten scrollen.