Blattlausregulierung bei Freilandgemüse
Der warme Frühsommer ist Blattlauszeit. Die Tierchen lieben vor allem Salate, Erbsen und Kohlarten. Wichtig ist, mit regelmässigen Feldkontrollen den Anfang des Übels früh zu erkennen, um bei Bedarf reagieren zu können. Denn befallene Blätter rollen sich rasch ein und die Läuse auf der Blattunterseite sind vor Regen und Spritznebel geschützt.
Vorbeugende Massnahmen
- Extensive Wiesen oder Nützlings-Streifen fördern natürliche Blattlausfeinde. Da wo eine Nulltoleranz für Blattläuse gilt, wie zum Beispiel bei Salat, ist diese Wirkung ein kleiner Trost. Aber bei vielen anderen Kulturen, wie Getreide, Kartoffeln, Erbsen oder auch gewissen Kohlarten, haben natürlich vorkommende Nützlinge einen regulierenden Einfluss.
- Die Setzlinge sollten beim Auspflanzen lausfrei sein. Sind schon die Jungpflanzen befallen, hat die Kultur schlechte Karten.
- Resistente Sorte verwenden: Bei Salaten wie Kopfsalat, Eisberg usw. gibt es Sorten mit einer Resistenz gegen die Grüne Salatblattlaus (Nasonovia), die als «Nr 0» bezeichnet wird.
- Bewässern: Da junge Läuse wasserscheu sind und bei Regen abgewaschen werden, kann dies in trockenen Phasen mit Bewässerung nachgeahmt werden.
Direkte Bekämpfung
Bei Befall bieten sich einige Wirkstoffe an. Folgendes Vorgehen ist zu empfehlen:
- Abklären, ob der Befall mit Blattläusen wirklich bekämpfungswürdig ist und das Schadpotential abschätzen: Nicht jede Blattlaus bedeutet das Ende einer Kultur! Bei starkem Befall und eingerollten Blättern ist in der Regel der Einsatz von Spritzmitteln nicht mehr sinnvoll. Bei einzelnen, neuen Befallsherden auf empfindlichen Kulturen (Salate, Erbsen) und bei Aussicht auf trockenes Wetter, macht eine Behandlung dagegen Sinn.
- Wenn die Antwort bei Punkt 1 «ja» lautet und Nützlinge vorhanden sind, so ist der Einsatz von nützlingsschonenden Wirkstoffen, wie Quassia und Kaliseife zu empfehlen. Eine gute Wirkung kann mit der Kombination beider Produkte erreicht werden. Bei Salaten kann auch Azadirachtin (Neem) im Produkt «Oikos» eingesetzt werden.
- Wenn die Antwort bei Punkt 1 «ja» lautet und keine Nützlinge vorhanden sind, ist auch Pyrethrum mit 5 Liter Rapsöl pro Hektare möglich (Rapsölmenge ja nach Pflanzenverträglichkeit).
Martin Lichtenhahn
Weiterführende Informationen
Merkblatt Pflanzenschutzempfehlungen für den Biogemüsebau (FiBL Downloads & Shop)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 07.06.2011