Einsaaten in Raps
Ziele
Mit der Einsaat von Weissklee (oder anderen Pflanzen) soll folgendes erreicht werden:
- Unterdrückung des Unkrautes durch natürliche Konkurrenz und durch Wurzelausscheidungen des Weissklees mit dem Ziel, auf eine direkte Unkrautbekämpfung verzichten zu können.
- Stickstoff ins System bringen (N-Fixierung durch Knöllchenbakterien)
- Verbesserung der Bodenbedeckung, Durchwurzelung (v.a. nach der Ernte) und Bildung von Nährhumus mit dem Ziel, die Bodenfruchtbarkeit zu fördern.
Vorversuch an der Rütti 2009 (ÖLN-Betrieb)
Der in 4 Wiederholungen angelegte Versuch beinhaltete 6 Verfahren. Nebst 2 Kontrollen wurden die folgenden 4 Einsaaten getestet: Weissklee, Erdklee, Leindotter und Orgamix C zusammen mit Weissklee. Erhoben wurde unter anderem im Frühling 2008 die Biomasse des Rapses, was einen Rückschluss auf direkte Konkurrenz zulässt und die Biomasse der Begleitpflanzen.
Abb. 1: Biomasse (TS) im Exaktversuch Winterraps, Durchschnitt von 4 Wiederholungen, Länggassacker, Zollikofen 2008/2009
Folgerungen aus dem Versuch
- Im vorliegenden Versuch herrschten gute Auflaufbedingungen und eine gute Nährstoffversorgung der Rapspflanzen (Mist und Mineraldünger).
- Im vorliegenden Versuch gibt es keine Unterschiede zwischen den Verfahren Herbizid, Null und Weissklee
- Raps hat grundsätzlich eine gute Konkurrenz gegenüber Unkraut, wenn die Saat- und Auflaufbedingungen stimmen (viele Versuche in Bayern in den 90er-Jahren bestätigen dies) und dem Raps genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen.
- Beobachtungen: Das Verfahren Orgamix C + Weissklee konkurrenziert den Raps stark. Die Einsaat ist unter Raps ungeeignet (hat sich vor allem im Spätfrühling beim Hochwachsen des Rapses gezeigt).
- Erdklee und Leindotter sind im Frühling gleich einzustufen wie Orgamix C + Weissklee, doch schienen diese Untersaaten in der späteren Entwicklungsphase weniger zu konkurrenzieren.
- Es müssen unbedingt weitere Versuche gemacht werden.
Empfehlungen
Vorgehen
- Die Einsaat sollte direkt nach der Saat der Kulturpflanze gemacht werden (am gleichen Tag oder am Tag darauf).
- Das Klee-Saatgut soll nicht mit dem Saatgut der Kulturpflanze gemischt und in einem Arbeitsgang ausgebracht werden (Entmischung!).
- Für die Saat des Klees geeignet sind Sägeräte vom Typ Krummenacher (evtl. von Hand mit dem Henzi-Säsack).
- Direkt nach der Saat der Einsaatpflanze ist es wichtig zu walzen (falls dies nicht automatisch mit dem Sägerät passiert ist).
Einsaatpflanzen
Am meisten Erfahrungen wurden mit Weissklee gemacht. Weissklee hat bis jetzt auch in allen Versuchen eine gute, unkrautunterdrückende Wirkung gezeigt. Bei anderen Einsaatpflanzen müssen noch Erfahrungen gesammelt und weitere Versuche gemacht werden, bevor generelle Empfehlungen abgegeben werden können.
Weissklee
Einsaatmenge: 8-10 kg/ha
Sorten: Biobetrieb: Sonja oder Hebe (beides kleinblättrige Sorten). IP-Betrieb: Seminole, Milo oder Sonja
Hans Ramseier, Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft Zollikofen
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.02.2010