Körperkondition der Kühe beobachten
Wer standortangepasste Milchkühe züchten und Kraftfutter reduzieren will, sollte die Entwicklung der Körperfettauflage (BCS) der Tiere gut beobachten. Kühe, die sehr gut mit dem betriebseigenen Futter umgehen können und kaum Zusatzfutter brauchen, passen ihr Fressverhalten dem Futter an.
Hat das Futter geringere Gehalte, so fressen diese Kühe länger und mehr. Hat es dagegen viele Rohfasern, so käuen sie länger wieder. Wenn sich das Futter stark ändert, passen sie auch ihre Milchleistung an. Ebenso das Körperfett: sie bauen es ab, wenn sie mehr Energie brauchen als das Futter hergibt.
Dies ist in geringem Ausmass zu Beginn der Laktation normal, in grossem Ausmass wird es aber gefährlich für die Gesundheit der Kuh: Akut kann sie an Ketose erkranken, viel häufiger ist aber die subklinische Ketose. Die Tiere zeigen erst später Fruchtbarkeits- und Klauenprobleme oder eine geschwächte Immunität.
Zeichen für eine gute Anpassung an Raufutter
Um zum Standort passende Kühe zu finden, die gute Fresserinnen sind und sich rasch an wechselndes Raufutter anpassen können, muss man beobachten, wie die Tiere Körperfett auf- und abbauen.
Kühe, die ihr Körperfett nur wenig verändern und sich in der Milchleistung relativ konstant zeigen, sind gute Fresserinnen, die das betriebseigene Futter sehr gut verwerten. Von diesen Tieren sollte man die Nachzucht nehmen; sie werden es mit der Zeit schaffen, auch ohne Kraftfutter gut zu produzieren.
Ab Mitte Februar sind übrigens zwei neue Bio-KB-Stiere aus Weidebetrieben bei Swissgenetics im Standardangebot zu haben: Aebi (SI) und Albin (SF).
Anet Spengler Neff, FiBL
Weiterführende Informationen
Anleitung zur Beurteilung der Körperfettauflage (FiBL Shop)
Bio-KB-Stiere (Bio-KB-Stierenkatalog)
Tiergesundheit (Rubrik Tierhaltung)
Biorindviehzucht (Rubrik Tierhaltung)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 19.02.2024