Gurken, Mosaikvirus: Sortenwahl entscheidend
Befällt das Gurkenmosaikvirus (CMV) die Gurkensommerkultur schon zu Beginn, hat das oft einen grossen Ertragsausfall zur Folge. Das CMV hat ein sehr breites Wirtsspektrum und wird von einer Vielzahl verschiedener Blattlausarten übertragen.
Virus wird von Blattläusen sehr rasch übertragen
Die Blattlaus nimmt das Virus bei kurzen Einstichen mit dem Pflanzensaft sehr rasch auf und überträgt es mit seinen infizierten Mundwerkzeugen innert weniger Minuten auf andere Pflanzen. Das CMV ist somit nichtpersistent. Diese sehr schnelle Übertragung erklärt auch, warum die Blattlausbekämpfung gegen die Ausbreitung von CMV nur wenig wirksam ist. Die Saatgutübertragung bei Kürbisgewächsen konnte bisher nicht nachgewiesen werden. In der Schweiz ist diese Virose auf verschiedenen Gemüsearten stark verbreitet. Eine nicht zu unterschätzende Infektionsquelle sind befallene Unkräuter oder Zierpflanzen, die in einem Gewächshaus, wo Gurkenjungpflanzen angezogen oder frühe Kulturen gepflanzt werden, überwintert werden.
Tolerante Sorten anbauen
Um Ertragseinbussen durch das Virus zu vermeiden, kommen vor allem tolerante Sorten in Frage. Folgende Sorten aus dem aktuellen Sortiment weisen Resistenzen auf:
Typ | CMV-tolerante Sorten | Bemerkungen |
Salatgurken | Loustik (DR) Addison (RZ) | Die Sorte Loustik erwies sich in einem Versuch der Agroscope ACW Conthey (Schweiz) als CMV-tolerant und ertragreich. Addison wurde nicht getestet. |
Min- und Miditypen | Khassib (RZ) Piccolino (EZ) | Khassib (RZ) erwies sich im Test des Agroscope ACW als gegen CMV tolerante und ertragstarke Sorte. Auch Piccolino hatte eine gute Toleranz gegen CMV. Beide Sorten sind aus Biovermehrung erhältlich. |
Freiland-, Nostrano- oder Slicertypen | Kenia (DR) Akito (EZ) | Akito wird auch aus Biovermehrung angeboten. |
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 13.02.2012