Im Falle eines Falles: Soja richtig bewässern
Auch bei einer langen Regenperiode im Frühjahr besteht durchaus die Möglichkeit, dass es im Laufe des Sommers wieder zu Trockenheit kommt und die Bewässerung der Sojakultur in Erwägung gezogen wird. Dabei gibt es einige Aspekte zu beachten.
Bis zur Blüte ertragen Sojapflanzen relativ viel Trockenheit und können später noch einen guten Ertrag erzielen. Sie sind jedoch zwischen Früh- und Hochsommer auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen.
Notreife bei Wassermangel
Ein Wassermangel in dieser Phase führt dazu, dass die Pflanzen in die Notreife gehen. Auf den Bohnen bildet sich dann ein grünlicher Schimmer, wodurch sie nur noch bedingt für die Lebensmittelindustrie verwertbar sind.
Wenn Trockenstress während der Blüte auftritt, kommt es zum Abwerfen von Blüten. Diese Verluste können selbst mit späterer Bewässerung nicht mehr ausgeglichen werden.
Wasserbedarf von Sojapflanzen
Zwischen der Blüte und der Körnerbildung benötigen die Sojapflanzen etwa drei Liter Wasser pro Quadratmeter und Tag. Je nach Trockenheit sollte die Kultur auf leichten Böden mit bis zu 300 Millimeter (oder 300 Liter pro Quadratmeter) und auf besseren Böden mit 200 Millimeter bewässert werden.
Während der Blütezeit sollte schonend bewässert werden, um die Blüten nicht zu beschädigen. Einzelne Bewässerungsgaben sollten 30 Millimeter auf leichten Böden und 40 Millimeter auf besseren Böden nicht überschreiten, da grössere Mengen das Risiko von Lagerungsschäden erhöhen. Zwischen den Bewässerungsgaben sollten mindestens vier Tage vergehen, um die Entwicklung von Pilzkrankheiten zu vermeiden.
Matthias Klaiss, FiBL
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 05.06.2023