Mähsaison: Rehkitze in Gefahr
In der Mähsaison fallen in der Schweiz jedes Jahr schätzungsweise 3000 Rehkitze Mähmaschinen zum Opfer. Landwirtinnen und Landwirte, die ihre Felder frühzeitig melden und auf die richtige Mähtechnik setzen, helfen, viele junge Wildtiere zu retten.
Mit der Mähsaison beginnt jeweils zeitgleich die Setz- und Brutzeit zahlreicher Wildtiere und Vögel. Und wer schon einmal erlebt hat, wie ein Rehkitz in den Mäher geraten ist, weiss, dass dieser Anblick nur schwer zu ertragen ist. Und nicht nur das: Geraten Kadaverreste mit dem Gras oder Heu ins Silofutter, steigt das Botulismus-Risiko für die eigene Herde enorm. Deshalb ist es doppelt wichtig, Parzellen, die bald gemäht werden, rechtzeitig der örtlichen Jägerschaft oder dem Wildhüter zu melden.
Suche mit Drohnen und Wärmenbildkameras
Auf Parzellen, auf denen sich herkömmliche Methoden nicht mehr ausreichend bewähren, wird seit einigen Jahren erfolgreich die Suche mit Drohnen und Wärmebildkameras eingesetzt. Diese moderne Suchmethode ergänzt die bisherigen Methoden ideal und führt zu einer Erfolgsquote von über 95 Prozent.
Herkömmliche Vergrämungsmethoden wie das Aufhängen von Tüchern, Warnblinkern oder Absperrbändern sowie das vorgängige Absuchen von Parzellen, wie sie die Jägerschaft in Zusammenarbeit mit den Landwirtinnen und Landwirte seit vielen Jahren zum Schutz der Rehkitze einsetzen, sind nach wie vor sinnvolle und wichtige Präventionsmassnahmen. Trotzdem sterben in der Schweiz jährlich etwa 3000 Rehkitze durch Unfälle mit Mähmaschinen.
Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass das Vergrämen weniger gut wirkt als früher, da sich viele Wildtiere durch den steigenden Verlust von naturnahen Gebieten sowie einer Zunahme von menschlichen Freizeitaktivitäten im Wald an Ruhestörungen gewöhnt haben. Resultat: Sie lassen sich durch herkömmliche Vergrämungstechniken nicht mehr nachhaltig von einem Feld fernhalten.
Melden Sie Parzellen, die bald gemäht werden, rechtzeitig der örtlichen Jägerschaft oder dem Wildhüter, und helfen Sie so mit, den Tod vieler Rehkitze zu vermeiden.
Quelle: Medienmitteilung der Rehkitzrettung Kanton Bern vom 5. Mai 2023
Weiterführende Informationen
Rehkitzrettung Kanton Bern (Website des Vereins)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 08.05.2023