Eine blütenreiche Ökowiese anlegen
Artenreiche Blumenwiesen sind für viele Tiere wertvolle Lebensräume. Eine vielfältige Zusammensetzung trägt zur ökologischen Qualität bei und wird durch zusätzliche Beiträge nach Ökoqualitätsverordnung (ÖQV) honoriert. Wenn die Flächen in einem Vernetzungsprojekt angemeldet sind, können die Gesamtbeiträge Talgebiet pro Hektare 3800 Franken erreichen. Bei der Trägerschaft findet man zudem wertvolle Auskünfte über die zu fördernden Ziel- und Leitarten, sowie über die Vorgaben und Anforderungen.
Die Qualität der blütenreichen Oekowiesen kann nicht immer durch angepasste Bewirtschaftung erreicht werden: Wenn der Blütenbestand über Jahre artenarm bleibt lohnt es sich, die Wiese umzubrechen und eine Neuansaat zu machen; am besten in Absprache mit der kantonalen Fachstelle.
Standortwahl
Nach der Getreideernte sollte man die Anlage neuer Ökoausgleichsflächen auf dem Acker planen. Standorte werden ausgewählt, wo die neue Buntbrache oder Blumenwiese im folgenden Frühjahr angesät werden soll. Als Vorkulturen für diese eignen sich Kunstwiesen und Leguminosen schlecht, weil mit starkem Durchwuchs und Nährstoffzufuhr zu rechnen ist.
Der Standort wird möglichst so ausgewählt, dass er in Verbindung mit anderen Ökoflächen steht (Vernetzung von Lebensräumen). Standorte mit hohem Unkrautdruck (Ackerkratzdisteln oder Blacken) kommen nicht in Frage. Trockene, flachgründige und nach Süden exponierte Parzellen eignen sich am besten.
Saatbettvorbereitung
Im Normalfall werden extensive Wiesen, Säume auf Ackerland und Buntbrachen im Frühjahr gesät. Spätestens einen Monat vor der Saat wird tief gepflügt (20 bis 25 cm) und danach sofort geeggt. Vor der Saat folgt nochmals ein- bis zwei Mal im Abstand von zwei Wochen ein oberflächiger Eggenstrich, so dass ein sehr gut abgesetztes, feinkrümeliges und ganz sauberes Saatbett entsteht. Bei tiefem Erosionsrisiko kann auch eine Herbstfurche vorgenommen werden.
Ansaat
Für extensive Wiesen und Säume auf Ackerland im Tal ist das ideale Zeitfenster für die Ansaat zwischen Mitte April und Ende Mai. Für Buntbrachen liegt es etwas früher, von Mitte März bis Mitte April. Auf schweren Böden und wenn der Unkrautdruck durch Wärmekeimer zu hoch ist (Hirsen, Franzosenkraut, Amarant), kann man die Buntbrache im Herbst säen (Mitte September bis Mitte Oktober).
Nach der letzten Bodenbearbeitung wird sofort gesät. Die auf der Packung angegebene Saatmenge muss unbedingt eingehalten werden. Oberflächige Breitsaat mit einer Sämaschine oder Handsaat machen, keine Drillsaat. Direkt nach der Saat mit einer Rauwalze walzen. Dann ist viel Geduld gefragt, weil die zarten Wildblumen nur sehr langsam aufkommen.
Säuberungsschnitte
Das erste Jahr ist eine starke Verunkrautung normal. Sobald der Krautbestand sich stellenweise zu schliessen beginnt, sollte ein Säuberungsschnitt erfolgen. Im Ansaatjahr können bis zu drei Säuberungsschnitte nötig sein. Die Schnittehöhe sollte nicht tiefer als sieben bis neun Zentimeter eingestellt werden. Das Schnittgut wird entfernt.
Schon im Folgejahr werden bunte Schmetterlinge auf der Wiese herumflattern.
Weiterführende Informationen
Faktenblatt Biolandbau und Biodiversität (FiBL Downloads & Shop)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 17.02.2014