Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome
FiBL
Bio Suisse
Logo
Die Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern

Erdflohkäfer an verschiedenen Kräuterkulturen

Die Erdflohkäfer der Gattung Longitarsus (Longitarsus lycopi und L. ferrugineus) treten schon seit einigen Jahren im Kräuteranbau im Wallis auf. In den letzten Jahren kam es auch weiter nördlich zu Schäden in verschiedenen Kulturen. Besonders beliebt sind Mentha-Arten wie Pfefferminze, Orangenminze und Apfelminze, aber auch Gold- und Zitronenmelisse sind betroffen. Bestände sollten regelmässig kontrolliert werden, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und gezielt einzudämmen. 

Longitarsus-Erdflöhe erkennen 

Der Longitarsus Erdfloh ähnelt in Grösse und Form stark dem Kohlerdfloh und erreicht eine Länge von etwa 2 bis 4 Millimeter. Allerdings unterscheiden sie sich farblich: Während Kohlerdflöhe meist schwarz sind und – je nach Art – gelbe Streifen auf dem Panzer aufweisen, schimmern Longitarsus-Erdflöhe bronzefarben. Zudem sind Longitarsus-Erdflöhe weniger sprungfreudig.

Der Fressschaden zeigt sich in Form von Loch- und Fensterfrass. Besonders problematisch kann ein Befall in frisch geernteten Beständen sein, da die Käfer den Wiederaustrieb um mehrere Wochen verzögern können. 

In der Praxis wurde beobachtet, dass jüngere Kräuterbestände dank der höheren Vitalität die Schäden deutlich besser kompensieren können als Altbestände im vierten bis fünften Standjahr. 

Populations-Monitoring zur Früherkennung 

Damit ein Befall frühzeitig erkannt wird, sollte ab circa Ende Mai mit einem Monitoring begonnen werden. Dazu werden pro Are zwei bis drei handelsübliche Gelbtafeln mit einer Grösse von 10 x 25 Zentimeter aufgestellt und wöchentlich kontrolliert. 

Da die Befallsstärke im Feld stark schwanken kann, sollten die Gelbtafeln möglichst gleichmässig über das ganze Feld aufgestellt werden. Bei einem positiven Befund sollten auch die Pflanzen stärker auf mögliche Schäden überwacht werden. Bei deutlichen Kulturschäden sind Gegenmassnahmen sinnvoll. 

Biologische Bekämpfungsmöglichkeiten

Kulturschutznetze sind nur dann wirksam, wenn sie ab Kulturbeginn aufliegen und nur für Pflege- sowie Erntemassnahmen entfernt werden. Auf diese Weise kann eine Zuwanderung der Käfer konsequent unterbunden werden. 

Zur direkten Bekämpfung ist der Wirkstoff Spinosad (z.B. «Audienz» oder «Spintor») in Küchenkräutern gegen Blattkäfer und Erdflöhe zugelassen (0,2 Liter pro Hektare, Wartefrist eine Woche, maximal drei Anwendungen pro Jahr). Da Spinosad für Bienen gefährlich ist, sollte es mit besonderer Sorgfalt eingesetzt werden (Stand: 01/2025). Das FiBL plant für 2025 einen Versuch mit alternativen Pflanzenschutzmitteln zur biologischen Erdflohbekämpfung in Kräutern.

Tino Hedrich, FiBL

Weitere Informationen

Betriebsmittelliste (FiBL Downloads & Shop)

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 17.02.2025

Möchten Sie die Website zum Home-Bildschirm hinzufügen?
tippen und dann zum Befehl zum Home-Bildschirm hinzufügen nach unten scrollen.