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Junghennen richtig einstallen

Das Fundament für gesunde Biolegehennen wird beim Einstallen gelegt. Wichtig sind dabei gute Vorbereitung und Fingerspitzengefühl in der Anfangsphase.

Ein erfolgreicher Start in die Legephase beginnt bereits mit dem Ausstallen der vorherigen Herde. Es müssen nicht nur die Stallreinigung und -desinfektion geplant und durchgeführt werden, sondern auch die vorbeugende Behandlung gegen die Vogelmilben sowie allfällige Revisionen und Reparaturen an den Stalleinrichtungen. So wird sichergestellt, dass die Junghennen in einen möglichst keimfreien und funktionstüchtigen Stall eingestallt werden. Wichtig ist zu Beginn eine nur geringe Menge Einstreu. Ansonsten können die Hennen Mulden scharren, was attraktiv für die Eiablage ist.

Sich über die Herde informieren
Idealerweise sind das Haltungssystem und die Haltungsbedingungen im Legestall denjenigen der Aufzucht möglichst ähnlich. Leider ist dies jedoch nicht immer umsetzbar. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Informationen von der Aufzüchterin an den Legehennenhalter weitergegeben werden. Details zu Lichtprogramm und -helligkeit, Impfstatus und Fütterung der Tiere werden am besten während eines Besuches der Aufzucht geklärt. Wichtig ist zudem, in welchem Haltungssystem die Tiere gehalten wurden; ob es während der Aufzucht Probleme wie zum Beispiel Federpicken gab und welche Beschäftigungsmaterialien den Tieren angeboten wurden. Sind diese Fragen geklärt, können sich Hennenhalterinnen und Hennenhalter ideal auf die zukünftige Herde vorbereiten und früh auf Besonderheiten oder Probleme der Herde reagieren.

Viel Licht und Ruhe gleich nach der Ankunft
Um den Stress für die Tiere gering zu halten, sollen sie möglichst rasch eingestallt werden. Dabei ist es wichtig, dass die Individuen behutsam im ganzen Stall verteilt werden. Nach der Einstallung muss der ganze Stall gut ausgeleuchtet werden, damit sich die Tiere gut zurechtfinden und möglichst rasch fressen und trinken. In den folgenden Stunden sollen sich die Tiere beruhigen und den Stall auskundschaften können. Daher ist jede unnötige Störung zu vermeiden.

Intensive Betreuung in der Startphase
Zusätzlich zur Umstallung führt die hormonelle Umstellung bei den Junghennen zu Stress. Dies und der Futterwechsel auf ein kalziumreicheres Vorlege- oder Legefutter senken den Futterkonsum. Mit häufigen Fütterungen und einem etwas höheren Füllstand im Futtertrog können die Hennen zum Fressen animiert werden. Für vermehrte Kontrollgänge muss in den ersten Wochen genügend Zeit eingeplant werden. Ruckartige Bewegungen, andersfarbige Stallmäntel oder das Betreten des Stalles ohne vorher anzuklopfen können bei den Tieren Panikreaktionen auslösen. Dabei können sich die Tiere zusammendrängen und erdrücken oder sich an der Stalleinrichtung verletzen. Verletzte Tiere müssen sofort aus der Herde entfernt und in einem Krankenabteil untergebracht werden. Blut ist für Hennen äusserst interessant, und eine Verletzung animiert daher zum Bepicken.

Am Boden schlafende Hennen müssen am Abend von Hand auf die Voliere gesetzt werden. So lernen sie, dort zu übernachten. Zudem müssen die Hennen bei Legebeginn erzogen werden, die Eier ins Nest zu legen. Dazu soll ein für das Huhn möglichst attraktives Nest angeboten werden. Das weiche, verdunkelte Nest muss für die Hennen gut zugänglich sein. Andere Orte sind fürs Legen unattraktiv zu gestalten. Problemstellen können mit zusätzlichem Kunstlicht oder der Erzeugung von Zugluft unbeliebt gemacht werden. Herumliegende Eier animieren die Hennen zum Dazulegen, daher sollten diese häufig eingesammelt werden.

Erika Bigler, Aviforum

Dieser Artikel ist im Bioaktuell 5|2019 erschienen (PDF siehe weiterführende Informationen).

Weiterführende Informationen

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 30.07.2019

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