Quecke
Die Quecke wird auch Schnürgras, Weisswurzel, Rischgras oder Graswurz genannt.
Biologie und Auftreten
Die Quecke (Agropyron repens) ist ein ausdauerndes, einkeimblättriges Wurzelungras der Familien der Süssgräser (Poaceae); im Herbst stirbt der oberirdische Teil der Pflanze ab und sie überwintert als Wurzel. Jedes Frühjahr treibt sie wieder aus.
Die Quecke wächst auch bei niedrigen Temperaturen, ist sehr anpassungsfähig und kommt in allen Kulturen und auf Wiesen und Weiden zu jeder Jahreszeit gleichermassen vor.
Die Quecke ist ein Fremdbefruchter. Daher spielt die Versamung eine untergeordnete Rolle; sie vermehrt sich vor allen vegetativ durch die Rhizome (Wurzelausläufer).
Die Quecke ist dem italienischen Raigras ähnlich. Man erkennt die Quecke an folgenden Merkmalen. Die Blätter sind bei der Quecke behaart, die Blätter sind steif, das Blatthäutchen kurz. Die Ähre ist bei der Quecke im Gegensatz zum italienischen Raigras dicht und die Ährchen sitzen mit der Breitseite am Halm. Die weissen, hartnäckigen Rhizome, die typisch für die Quecke sind, sind beim italienischen Raigras nicht vorhanden.
Schaden
Auf Biobetrieben ist das Queckenproblem in der Regel weniger gross als das Problem mit Disteln oder Blacken. Es gibt wirksame mechanische Methoden wie die regelmässige Stoppelbearbeitung.
Die Probleme sind wie bei jedem Wurzelunkraut mit dem starken Wachstum, dem hohen Regenerationsvermögen und den austriebsfähigen Rhizomen verbunden. Nur ein kleines Stück Wurzel von 3 cm Länge genügt für einen neuen Austrieb, denn über die ganzen Wurzeln sind im Abstand von wenigen Zentimetern Knospen vorhanden. Eine einzige Pflanze vermag im Verlaufe einer Vegetationsperiode bis zu 50 Ausläufer bilden.
Die Pflanzen sind gegenüber Kulturpflanzen sehr konkurrenzstark und können deren Entwicklung durch Allelopathie (Ausscheidung durch die Wurzeln von pflanzentoxischen Stoffen) hemmen. Selbst absterbende Rhizomstücke können noch solche Stoffe ausscheiden und eine Kultur in ihrer Entwicklung beeinträchtigen. Sie können den Kulturpflanzen auch Krankheiten übertragen (Halmbruch, Schwarzbeinigkeit, Schwarzrost, Mutterkorn). Der Hauptschaden durch Quecken ist die erschwerte Ernte mit erhöhter Feuchtigkeit und ein Minderertrag.
Regulierung
Die Bekämpfung der Quecke erfordert Geduld. Die Regulierung erfolgt durch mehrfache Bodenbearbeitung mit Pflug, Grubber und Egge in der Zwischenkulturzeit. Gut geeignet ist der Schälpflug oder Federzahneggen mit grossem Durchlass damit sie nicht verstopfen. Der Schälpflug muss genau auf die Tiefe der Rhizome eingestellt werden, damit sie möglichst als ganze Schnüre an die Oberfläche befördert werden.
Im Sommer sollten die Getreidestoppeln geschält werden und danach die Rhizome mit der Federzahnegge an die Oberfläche befördert werden wo sie vertrocknen. Wichtig ist die richtige Einstellung der Maschine, d.h. die Tiefe in der beispielsweise mit einem Stoppelhobel gearbeitet wird. Die Rhizome dürfen nicht abgebrochen oder zerrissen werden und damit sie auch wirklich austrocknen, sollte die Quecke nur bei heissem schönen Wetter bekämpft werden. Das Verfahren kann in regelmässigen Abständen wiederholt werden (mehr über Stoppelhobelbearbeitung und Wurzelunkrautbekämpfung).
Im Winter kann das gleiche Verfahren durchgeführt werden, wobei die Ausläufer an der Oberfläche erfrieren.
Zudem kann eine Gründüngung zur raschen Bodenbedeckung nach der Stoppelbearbeitung gesät werden um Neuaustriebe der Quecke zu verhindern. Eine dreijährige Kleegraswiese um den Druck mit Quecken zu reduzieren ist sehr effizient (mehr über Bodenbedeckung gegen Unkräuter). Zwischenkulturen bringen hingegen (fast) nichts, da der Zeitraum der Bodenbedeckung zu kurz ist. Scheibeneggen und rotierende Geräte sollten vermieden werden.
Film: Regulierung von Wurzelunkräutern mit Schälpflug oder Grubber (gleiche Rubrik)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 22.02.2013