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Sortenempfehlungen für die Getreideaussaat im Herbst 2024 (Ernte 2025)

Die Liste der empfohlenen Biogetreidesorten für die Ernte 2025 ist für alle Produzenten und Produzentinnen, die nach Bio Suisse Richtlinien produzieren, verbindlich. Die Weizensorten sind mindestens drei Jahre in Exaktversuchen von Agroscope unter Biobedingungen und zwei Jahre in Praxisversuchen vom FiBL geprüft.

Die Auswahl der Sorten obliegt dem Ausschuss Saatgut der Fachgruppe Ackerkulturen von Bio Suisse und erfolgt in Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus Forschung, Beratung, Züchtung und Vermarktung. Für die Ernte 2025 stehen insgesamt elf Weizensorten zur Verfügung.

Die Sortenliste für die Ernte 2024 ist weiterhin an gleicher Stelle zum Download für die Sammelstellen. Sie dürfen nur die auf dieser Sortenliste aufgeführten Sorten annehmen.

Winterweizen

Aufgrund seiner Ertragsstärke ist «Montalbano» zur beliebtesten Sorte geworden und hat den langjährigen Favoriten «Wiwa» an der Spitze der meist angebauten Sorte abgelöst. Leider bringt «Montalbano» auf weniger gut versorgten Böden eine schlechte Qualität.

Durch den gestiegenen Marktanteil von mittlerweile 30 Prozent hat sich die durchschnittliche Qualität des Schweizer Biomahlweizens verschlechtert, was bei den Verarbeitern auf Unzufriedenheit stösst. Im Biosektor gibt es bei Mahlweizen nur eine Qualitätsklasse, sodass die Verarbeiter – im Gegensatz zur konventionellen Produktion – keine Möglichkeit haben, verschiedene Qualitätsstufen zu mischen.

Die Sorte «Wiwa» bleibt weiterhin die anpassungsfähigste und liefert an jedem Standort zuverlässig konstante Erträge von hoher Qualität. In puncto Qualität wird sie jedoch von der Sorte «Tengri» aus der Getreidezüchtung Peter Kunz noch übertroffen. «Tengri» ist im Anbau wegen dem hohen Wuchs und der geringeren Standfestigkeit nicht ganz einfach. In der Praxis wird «Tengri» oft in Mischung mit Wiwa angebaut. Diese beiden Sorten reifen gleichzeitig spät ab und ergänzen sich idealerweise.

Die Sorte «Prim» hat sich in der Praxis auf Betrieben mit knappem Stickstoffangebot gut bewährt. Sie reift bedeutend früher ab als Wiwa (daher der Name Prim) und hat sogar eine noch bessere Backqualität. «Wital» ist die Sorte aus der gzpk Züchtung mit dem höchsten Ertragspotential. «Pizza» und «Wital» bedecken den Boden gut und eignen sich daher für Parzellen mit erhöhtem Unkrautdruck.

Aus der Züchtung von Agroscope hat sich die Sorte «Rosatch» und der Wechselweizen «Diavel» bewährt. Sie verfügen auf gut versorgten Böden über ein hohes Ertragspotenzial.

Die beiden neueren Sorten «Bodeli» und Piz Nair» sind eher qualitätsbezogene Sorten und eignen sich für Standorte mit einer geringeren Nährstoffversorgung. Die Sorte «Bodeli» hat einen durchschnittlichen Ertrag, ist begrannt, langstrohig und etwas frühreifer als «Piz».

Weitere Details und eine Übersicht über alle Sorten finden sich in der empfohlenen Sortenliste in der Rubrik Sortensuche.

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Sommerweizen

Die Sorte «Diavel» aus der Züchtung von Agroscope/DSP (Delley Samen und Pflanzen AG) ist momentan die einzige Sommerweizensorte, welche unter Biobedingungen vermehrt wird. Sie kann sowohl im Herbst als auch im Frühjahr angebaut werden und wird daher auch Wechselweizen genannt. Frühjahrsaussaaten erzielen in der Regel höhere Proteinwerte, die im Herbst gesäten höhere Erträge.

Futterweizen

Beim Futterweizen stehen weiterhin «Poncione» und «Spontan» für Standorte mit einem hohen Stickstoffangebot und guten Lagen zur Verfügung. Wegen ihrem hohen Ertragspotenzial ist «Poncione» bei der schweizerischen Branchenorganisation Swiss
Granum in der Klasse «Futterweizen» eingeteilt, «Spontan» und «Ludwig» in der Klasse 2.

In der Biosortenliste sind alle Swiss Granum Weizen der Klasse Top und der Klasse 1 in der Klasse «Biomahlweizen» zusammengefasst. Alle Futter- und Flockenweizen sind in der Klasse 2 zusammengefasst. Aus der Züchtung gzpk kann «Ataro» als Futter- oder Flockenweizen angebaut werden.

Weiterführende Informationen zu Markt und den Richtpreisen von Biofutter- und Biomahlweizen in der Rubrik Markt: Biofuttergetreide (Rubrik Markt)

Dinkel

Gesucht sind vor allem die Urdinkel «Oberkulmer» und «Ostro», welche von der IG Dinkel vermarktet werden. «Ostro» ist die etwas modernere Sorte mit einem höheren Ertragspotenzial und etwas besserer Standfestigkeit. «Ostro» hat immer wieder Probleme mit Gelbrost. Zusammen machen diese beiden Sorten ca. 80 Prozent des Marktes aus. Zunehmend finden aber auch die neueren Dinkelsorten mit den dinkeltypischen Eigenschaften einen Absatz.

Vor dem Anbau dieser Sorten ist unbedingt die Abnahme zu klären. Den beiden Urdinkeln stehen momentan fünf neuere Sorten gegenüber, die weniger Lagerung und bessere Resistenzeigenschaften aufweisen und somit im Anbau einfacher sind. Ausser der Sorte «Polkura» stammen alle aus der Züchtung von gzpk.

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Roggen

Bei Roggen gilt weiterhin das Hybridverbot. Es werden nur die beiden Populationssorten «Recrut» und «Matador» vermehrt. Matador läuft nächstes Jahr aus. Allgemein ist die Lagerung und Auswuchsgefahr bei Roggen aus Populationssorten grösser als bei den Hybriden.

Emmer

Vom Emmer der Schweizer Landsorte Typ Züblin steht nur eine Selektion von Sativa mit dem Namen «Lux» zur Verfügung. Dies ist der begrannte weisse Emmer. Seit einem Jahr gibt es «Sephora», ein winterharter Emmer mit verbesserten Resistenzen aus der gzpk.

Gerste

Bei der Gerste gibt es die beiden Sorten von KWS, nämlich «Higgins» und «Orbit». Beides sind sechszeilige Sorten mit hohem Ertragspotenzial und guten Resistenzen, ausser bei Netzflecken. Bei den zweizeiligen Sorten ist neu «Celly» und «Laubella» als Biosaatgut erhältlich. Diese kurzen Sorten haben eine gute Standfestigkeit. Deshalb eignen sie sich als Stützfrucht für Eiweisserbsen.

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Hafer

Für Speisezwecke mit hohem Hektolitergewicht wird vor allem die Winterhafersorte «Eagle» angebaut. Wegen grosser Nachfrage wird jetzt noch die Sorte «KWS Snowbird» mit weissen Spelzen angeboten. Auch bei Hafer gilt der Vertragsanbau.

Triticale

In Bioqualität ist «Balino» die Hauptsorte, «Larossa» läuft aus.

Hinweise für Umstellbetriebe

Seit dem Herbst 2022 gibt es die Möglichkeit, Biomahlweizen in einen speziellen Kanal für die Umstellung zu liefern. Der Preis liegt zwischen dem Futterweizen und dem Biomahlweizen Knospe Preis.

Weitere aktuelle Hinweise befinden sich unter: Vermarktung und Umstellung (Rubrik Markt)

Hansueli Dierauer und Mathias Christen, FiBL

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 22.08.2024

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