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Invasive Arten erkennen und bekämpfen

Einige Neophyten, gebietsfremde Pflanzen, bereiten sich bei uns rasant aus und verdrängen dabei die heimische Flora. Einige von ihnen sind zudem gesundheitsgefährdend. Es gilt deshalb solche invasiven Arten zu bekämpfen.

«Neue Pflanzen» heissen Neophyten wörtlich übersetzt. Wobei: Neu ist hier relativ zu verstehen, denn zu den Neophyten zählen gebietsfremde Pflanzen, die in den letzten 500 Jahren bewusst oder unbewusst eingeführt wurden und sich etabliert haben. Die meisten Neophyten sind harmlos, einzelne wie Kartoffeln haben sogar grosse Bedeutung für die Landwirtschaft. Einige Neophyten breiten sich jedoch so stark aus, dass sie die einheimische Flora verdrängen und Lebensräume degradieren. Einzelne Neophyten sind zudem gefährlich für die Gesundheit, andere können Bachufer destabilisieren oder durch eindringende Wurzeln sogar Bauten schädigen. Schädliche Arten bezeichnet man als invasive Neophyten. Zurzeit gibt es in der Schweiz über 700 Neophyten. Davon gelten 40 Arten als nachweislich schädlich und 17 Arten als potenziell schädlich. Viele invasive Neophyten sind für die Landwirtschaft relevant, da sie zu Ertrags- oder Qualitätsminderungen oder zur Aberkennung beitragsberechtigter Biodiversitätsförderflächen führen können. Arten wie Kanadische Goldrute, Buddleja, Drüsiges Springkraut, Einjähriges Berufkraut oder Japanknöterich sind bereits recht bekannt. Auf dieser Doppelseite sind vor allem Arten vorgestellt, die noch wenig bekannt sind.

Erfolgreiche Ausbreitungsstrategien

 Invasive Neophyten sind so erfolgreich, weil sie sehr konkurrenzfähig sind. Sie wachsen in der Regel schnell und haben ein hohes Regenerationsvermögen. Das heisst, sie bilden oft grosse Mengen an Samen mit hoher Keimfähigkeit oder vermehren sich vegetativ. Zudem tverfügen viele invasive Neophyten über ein hohes ökologisches Spektrum, fühlen sich also an unterschiedlichen Standorten wohl. Bei der Ausbreitung hilft ihnen zudem, dass sie hier kaum natürliche Feinde haben.

Rasches Handeln ist wichtig

Die Regulierung von invasiven Neophyten ist relativ einfach, solange nur wenige Pflanzen vorhanden sind. In der Regel ist das Ausreissen mit der Wurzel die beste Methode. Die Stellen sollten jährlich kontrolliert werden. Haben sich die Pflanzen ausgebreitet, wird die Bekämpfung mühsam und zeitintensiv. Die invasiven Arten kommen oft ausserhalb der Landwirtschaft vor, zum Beispiel an Bahndämmen, am Waldrand oder in Gruben. Sie sollten auch dort möglichst im Anfangsstadium bekämpft werden, um ihre Ausbreitung auf Agrarflächen zu verhindern. Da bei vielen invasiven Neophyten aus kleinsten Pflanzenteilen wieder neue Pflanzen wachsen können, ist es sehr wichtig, das Material richtig zu entsorgen. Kleine Mengen können über den Hauskehricht in Verbrennungsanlagen gegeben werden. Grössere Mengen sollten in Absprache mit den kantonalen Behörden nach Voranmeldung in einer professionellen Kompostier- oder Vergärungsanlage abgegeben werden.

Text: Véronique Chevillat, FiBL; in Zusammenarbeit mit Info Flora

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