Lebendige Hecken dank regelmässiger Pflege
Um die Vielfalt an Strauch- und Baumarten zu erhalten, ist eine regelmässige Pflege nötig. Da nicht alle Arten gleich schnell wachsen, müssen ungefähr alle fünf bis acht Jahre schnellwüchsige Arten auf dem Stock gesetzt werden. Die Pflege erfolgt im Winter und es darf höchstens ein Drittel der Hecke auf einmal geschnitten werden. Mit dem Schnittgut kann man an sonnigen Stellen grosse Haufen machen. Diese und weitere Strukturen wie verschieden alte Bäume, Dornensträucher, totes Holz, Stein- oder Asthaufen, bieten zusätzliche Verstecke und Nistmöglichkeiten und sollten die Hecke ergänzen. Der drei Meter breite extensive Krautsaum entlang der Gehölze bildet eine wichtige Pufferzone zu dem intensiv bewirtschafteten Land. Im Krautsaum entwickeln sich zahlreiche Insekten und bereichern die Nahrungskette. Er wird vorzugsweise jährlich einmal und alternierend geschnitten: erste Hälfte beim Schnittzeitpunkt von extensiven Wiesen, zweite Hälfte frühestens sechs Wochen später. So sind immer Flächen mit hohem Gras vorhanden, in der Vögel ihre Nahrung finden können.
Zusätzliche Beiträge
Für Hecken gibt es pro Hektare bis 2000 Franken zusätzliche Beiträge, sofern die nachstehenden Anforderungen der Qualitätsstufe 2 (Direktzahlungsverordnung, Anhang 4) erfüllt sind:
- Einheimische Baum- und Straucharten
- Mindestens fünf verschiedene Arten pro zehn Laufmeter
- 20 Prozent Dornensträucher oder mindestens ein grosser Baum pro 30 Laufmeter (170 cm Umfang auf Brusthöhe)
- Mindestens zwei Meter breite Bestockung
- Regelmässige Pflege (alle fünf bis acht Jahre, 20 bis 40 Prozent der Hecke)
- Krautsaum (drei Meter breit) jährlich einmal und alternierend schneiden (erste Hälfte beim Schnittzeitpunkt von extensiven Wiesen, zweite Hälfte frühestens sechs Wochen später)
Hecken beherbergen grosse Artenvielfalt
Hecken sind Grenzlebensräume, das heisst, sie beherbergen sowohl typischen Waldarten wie Wiesenarten, und sind deshalb von grosser Bedeutung für die Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt. Je vielfältiger eine Hecke, desto wertvoller ist sie für die Tierwelt. Von Frühling bis Herbst ziehen Blüten und Beeren eine Menge Insekten und Vögel an, während Früchte und Nüsse über den Winter eine lebenswichtige Nahrungsbasis bieten.
Früher wurden die Hecken vielseitig genutzt
Bei der Betrachtung alter Bilder fällt auf, wie stark Hecken die Kulturlandschaft damals prägten. Früher dienten sie der Parzellenabgrenzung oder bildeten lebende Zäune zwischen Weiden. Holz war als Hauptprodukt geschätzt. Beeren, Nüsse und Früchte wurden gesammelt und Laub als Ergänzung zu Gras gefüttert. Mit dem Wegbleiben des agronomischen Nutzens sind auch viele Hecken verschwunden, während die übrig gebliebenen sich in ungepflegte, eintönige Gehölze entwickelt haben.
Waldränder sind auch Hecken
Waldränder haben bezügliche Biodiversität die gleiche Funktion wie Hecken. Wichtig ist auch hier die regelmässige Pflege. An Waldrändern werden bevorzugt Buchten von 15 bis 30 Metern Tiefe über eine Länge von 20 bis 50 Metern kreiert. Dabei werden die meisten Bäume gefällt. Stehen gelassen werden seltene und langsam wachsende Arten wie Eiche, Linde, Speierling und Elsbeere. Mit dem Schnittgut kann man an sonnigen Stellen grosse Haufen anlegen. Diese und weitere Strukturen wie alte Bäume, Dornensträucher, totes Holz, Stein- oder Asthaufen, bieten zusätzliche Versteck- und Nistmöglichkeiten. VC
Weiterführende Informationen
Film: Effiziente Heckenpflege mit Maschinen und Motorsäge (Rubrik Biodiversität)
Film: Selektive Pflege von Haselhecken (Rubrik Biodiversität)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 17.10.2016