Biologisch-dynamische Ansätze in der Rindviehzucht
Eine Grundlage und zugleich ein Ziel biologisch-dynamischer Arbeit ist das Verständnis für die jeweils besondere Charakteristik oder Wesensart von Tieren und Pflanzen, von Böden und Landschaften und ihre dauernde Förderung in der praktischen Arbeit.
Nicht wirtschaftliche oder arbeitstechnische Überlegungen stehen im Vordergrund, sondern das Tier selbst, die Pflanzenart selbst, die Bodenart oder die Landschaft selbst; der landwirtschaftliche Organismus selbst. Es geht darum, in erster Linie diese Wesen zu verstehen und daraus abzuleiten, wie idealerweise mit ihnen umzugehen ist und in zweiter Linie, diese Ideale möglichst wirtschaftlich und möglichst praktisch umzusetzen. Das wird auf den verschiedenen Höfen jeweils unterschiedlich und auch unterschiedlich nahe am Ideal gemacht.
Die biologisch-dynamische Landwirtschaft nahm 1924 in Koberwitz bei Breslau ihren Anfang. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, hielt dort auf Bitten von Landwirten einen Kurs mit acht Vorträgen: „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“ (kurz: „Landwirtschaftlicher Kurs“). Der 8. Vortrag dieses Kurses ist speziell der Tierhaltung und –fütterung gewidmet. Auch züchterische Aspekte werden dort besprochen, die nicht nur die Vererbung (Anpaarung und Selektion der Zuchttiere), sondern auch die Umweltbedingungen und die Wesensart der Tiere als gleichwertige Grundlagen für die Tierzucht hervorheben.
Die biologisch-dynamische Rindviehzucht orientiert sich demnach an der Wesensart des Rindes und entwickelt ein erweitertes Zuchtverständnis. In der Broschüre „Studien zur biologisch-dynamischen Rindviehzucht" und in dem Vortrag "biodynamische Rindviehzucht - zwischen Respekt für das Tierwesen und Leistungsdruck" finden sich weitere Ausführungen dazu.
Austausch
Die Arbeitsgruppe der biologisch-dynamischen Rindviehzüchter der Schweiz trifft sich jeweils dreimal jährlich zu einer Austauschrunde auf einem Demeter-Betrieb, wo die Herde und die Zuchtarbeit angeschaut und aktuelle Fragen besprochen werden. Wer sich dafür interessiert, kann sich melden bei Anet Spengler Neff:
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Weiterführende Informationen
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 31.10.2024