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Ziegen und Herdenschutz statt Herbizide und Wolfrisse

Wer heute durch Sömmerungsgebiete wandert, trifft immer wieder auf verbuschte oder stark verunkrautete Alpweiden. Ohne Gegenmassnahmen verschwindet diese kulturgeprägte Landschaft und mit ihr wertvolle Biodiversität. Doch es gäbe ein wirkungsvolles Mittel: Ziegen fressen den aufkommenden Wald und die Unkräuter. Sie sind eine umweltfreundliche Alternative zur üblichen Bekämpfung der Problempflanzen von Hand oder, auf konventionellen Alpen, mit Herbiziden.

Dass Ziegen sich für die Landschaftspflege eignen ist zwar schon lange bekannt. Dennoch ist ihr Bestand im Sömmerungsgebiet geringer als der der Schafe und Rinder. Die Haltung der Geissen ist anspruchsvoller als die der Schafe, denn – wie wir aus der Geschichte von Heidi und Peter oder von Zottel, Zick und Zwerg wissen sollten – brauchen Geissen einen Hirten oder Koppeln. Weil der Aufwand für die Geissenhaltung gross und der Preis für den Geissenkäse nicht gut genug ist, ist die Zahl der Geissen im Sömmerungsgebiet zurückgegangen.

Am Agridea Kurs «Wenn Weide zu Wald wird» auf der Alp Malschüel (Buchs SG, 2016) konnte eindrücklich gezeigt werden, dass die Problempflanzen, insbesondere die Grünerle, durch Ziegen zurückgedrängt werden können. Während des Tages werden die Ziegen von zwei Hirten begleitet. Unterstützt werden die Hirten von freiwilligen Praktikanten. In der Nacht sind sie in einem «wolfsicheren» Elektrozaun in der Nähe des Stalles geschützt.
Franz J. Steiner und Bernadette Oehen, FiBL

Weiterführende Informationen

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 24.10.2019

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