Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome
FiBL
Bio Suisse
Logo
Die Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern

Birnenschorf-Bulletin vom 21.03.2025 15:00

Aktuelle Lage

Laut aktuellen Prognosen steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit ab dem kommenden Wochenende, und regional ist mit anhaltender Nässe zu rechnen.
Die warmen Temperaturen der vergangenen Tage wurde die Reifung von Konidien innerhalb von Holzläsionen begünstigt. Zudem besteht ein geringes Risiko für ausstoßbare Ascosporen, die auf befallenem Falllaub des letzten Jahres überwintert haben.
Besonders hoch ist derzeit das Risiko früher Infektionen durch Konidien aus Befallsstellen an ein- bis zweijährigen Trieben. Bereits geringe Niederschlagsmengen können diese Sporen freisetzen und durch Tropfen in offene Knospen spülen. Das feuchte Mikroklima innerhalb der Knospen und zwischen noch gefalteten Blättern begünstigt die Infektion zusätzlich.
Auch wenn die Wetterprognosen aktuell eine gewisse Unsicherheit aufweisen, wird insbesondere für Anlagen mit Vorjahresbefall oder anfälligen Sorten ein präventiver Schutzbelag gegen Birnenschorf empfohlen.
 

Weitere Informationen zu Mittelwahl und Konzentrationen können Sie den Empfehlungen im Bioobstbaubulletin sowie dem entsprechenden FiBL-Merkblatt entnehmen.
 

Birnenschorfbulletin vom 10.03.2025

Die kalten Nachtemperaturen haben in der vergangenen Woche die phänologische Entwicklung der Birnenbestände zwar etwas ausgebremst. Dennoch ist davon auszugehen, dass ein grosser Teil der Sorten im Verlauf der Woche die Knospen offen hat und diese somit anfällig für Infektionen durch Birnenschorfschorf sind.
Die frühesten Sorten haben bereits in der letzten Februarwoche die ersten Knospen geöffnet. Das das Konidienmodell des Birnenschorf davon ausgeht, dass die Verteilung der Konidien bereits vor dem Öffnen der Knospen stattfindet und es zu einer kontinuierlichen Nachreifung kommt ist das Setzen des Startzeitpunktes (Biofix) für dieses Modell als weniger kritisch einzuschätzen als bei anderen Modellen.
Wichtig ist die Phänologie in den eigenen Anlagen zu verfolgen und eine Kontrolle von etwaigen vorhandenen Holzläsionen durchzuführen. Sofern Befallsstellen auf den ein- bis zweijährigen Trieben vorhanden sind kann es bereits bei den ersten offenen Knospen zu frühen Infektionen durch Konidien kommen. Ab diesem Zeitpunkt empfiehlt es sich das Modell zu konsultieren und bei Bedarf einen präventiven Schutzbelag zu applizieren.
Die Niederschläge der kommenden Tage könnten demnach gemäss aktueller Prognose in Anlagen mit Holzläsionen in fast allen Regionen zu Infektionsbedingungen führen.
Neu:
Ab sofort wurde das RIMpro Birnenschorf Konidienmodell um eine Modellierung für die Vorhersage von Infektionen durch Ascosporen ergänzt. Die Berechnungen Infektionsrisiken ist analog zu denen des Apfelschorf Ascosporenmodells, jedoch berücksichtigt es spezifisch die Phänologie der Birnenbestände und ist somit entsprechend verfrüht. Für Anlagen ohne starken Vorjahresbefall und folglich keinen Befallsstellen auf ein- bis zweijährigen Trieben empfiehlt es sich die Pflanzenschutzapplikationen gemäss den Aussagen des Ascosporemodells zu planen.
 

Empfohlene Aufwandmengen und weitere Hinweise zu aktuellen Themen finden Sie im aktuellen Bioobstbaubulletin.

 

Birnenschorfbulletin vom 21.02.2025

Vereinzelt wurden bereits offene Knospen in Birnenbeständen gemeldet. In den meisten Regionen befinden sich die Bestände jedoch noch zwischen Winterruhe und Knospenschwellen. Die seit gestern gestiegenen Temperaturen dürften die phänologische Entwicklung nun rasch vorantreiben, sodass sich die Knospen in vielen Regionen bis Anfang der Woche öffnen werden.

Besonders in Anlagen mit starkem Vorjahresbefall und vorhandenen Holzläsionen kann es ab diesem Zeitpunkt zu ersten Infektionen durch ausgewaschene Konidiosporen kommen. Bereits geringe Niederschlagsmengen genügen, um die Sporen aus den Befallsstellen auszuwaschen und in die sich öffnenden Knospen zu spülen.

Für die Kalibrierung der RIMpro Modell sind wir auf die Rückmeldung von phänologischen Daten aus den verschiedenen Regionen der Schweiz angewiesen. Hierbei sind insbesondere die Zeitpunkte des Knospenschwellens (BBCH 51 / B) sowie der Knospenaufbruch (BBCH 53 / C) relevant. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie das Erreichen dieser Stadien für frühe Sorten kurz via Mail (mathias.ludwig(at)fibl.org) rückmelden könnten.

Das RIMpro-Birnenschorfmodell simuliert die Reifung und Verbreitung von Konidiosporen aus Holzläsionen und bewertet ausschließlich das Infektionsrisiko, das von diesen Sporen ausgeht. In Anlagen ohne Vorjahresbefall ist davon auszugehen, dass in der vergangenen Saison keine Triebinfektionen aufgetreten sind. Daher sind die Aussagen des Modells in diesen Fällen nur bedingt relevant. Eine sorgfältige Kontrolle auf Holzläsionen ist daher unerlässlich.
Holzläsionen treten typischerweise an ein- bis zweijährigen Trieben als kleine bis mittelgroße, oliv-gräulich verkorkte Stellen auf. Bei starkem Befall kann es zudem zu Triebdeformationen kommen.

Anlagen mit Holzläsionen: Bei Regen werden Konidien aus den Läsionen freigesetzt, was bereits jetzt zu ersten frühen Primärinfektionen auf den Blättern führen kann. Die Nachreifung der Konidien erfolgt kontinuierlich, sodass für eine erfolgreiche Sanierung enge Spritzintervalle erforderlich sind.
Für eine erfolgreiche Kontrolle des Schorfbefalls in Anlagen mit hohem Infektionsdruck sollten die jungen Blätter und offenen Knospen während der kommenden Infektionsereignisse durch eine präventive Kupferbehandlung geschützt werden. Bei längeren Feuchtperioden ist zusätzlich eine Kombination aus präventiven Maßnahmen und einer Stop-Behandlung erforderlich.
In mehrjährigen Versuchen niederländischer Kolleg*innen haben sich für die Nutzung des RIMpro Birnenschorfmodells in Abhängigkeit der Infektionsstärke (s. oberste Grafik des Modells «Effektive Infektion») folgende Handlungsempfehlungen abgeleitet:

•            0 – 100: Präventive Behandlung in Anlagen mit bestehendem starken Befall. Keine Behandlung in Anlagen ohne Holzläsionen.
•            100 – 300: Präventive Behandlung in Anlagen mit geringem Krankheitsdruck, präventive und kurative Behandlung in Anlagen mit starkem Krankheitsdruck und vielen Holzläsionen.
•            Über 300: Präventive und kurative Behandlung in allen Anlagen.

Anlagen ohne Holzläsionen: In Beständen ohne sichtbare Holzläsionen besteht derzeit ein geringeres Infektionsrisiko. Hier geht die Hauptinfektionsquelle für Primärinfektionen vor allem von befallenem Falllaub der letzten Saison aus.
RIMpro hat angekündigt, in dieser Saison zusätzlich zum Apfelschorf-Ascosporenmodell auch ein Modell für die Ascosporendynamik beim Birnenschorf bereitzustellen. Dieses berücksichtigt insbesondere die vorzeitige phänologische Entwicklung.
Für die Planung von Pflanzenschutzmaßnahmen ist es in dieser Situation zudem ratsam, sich an den Empfehlungen des Apfelschorf-Bulletins zu orientieren.

Bei spezifischen Fragen zur Nutzung des Modells oder allgemeinen Rückmeldungen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Einen guten Saisonstart allerseits.
 

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.03.2024

Möchten Sie die Website zum Home-Bildschirm hinzufügen?
tippen und dann zum Befehl zum Home-Bildschirm hinzufügen nach unten scrollen.