Wiesenbewohner bei der Mahd schonen
Blühende Ökowiesen sind besonders wertvolle Lebensräume, die eine Vielfalt kriechender und fliegender Lebewesen beherbergen. Um diesen Tieren die besten Überlebenschancen zu geben, ist es wichtig, bei der Mahd sorgfältig vorzugehen:
- Am Abend oder frühen Morgen mähen, damit möglichst wenig fliegende Bienen und Tagfalter getötet werden.
- Auf Mähaufbereiter verzichten, da sie an der Kleinfauna grosse Schäden verursachen. Statt rotierende Mähwerken sollten Balkenmäher eingesetzt und möglichst wenige Überfahrten gemacht werden.
- Eine Schnitthöhe von rund zehn Zentimetern kann die Überlebenschancen für z. B. Amphibien und Reptilien erhöhen.
- Ungemähte Streifen stehen lassen: ca. 10 Prozent der Fläche sollten als Rückzugsort dienen.
- Grössere Flächen gestaffelt mähen, z. B. zwei Drittel der Fläche am 15. Juni und den Rest zwei Wochen später.
- Vor dem Mähen die Wiese absuchen oder mit Fahnen verblenden, um Junghasen und Rehkitze zu vergrämen.
- Der Schnitt sollte von innen nach aussen erfolgen, damit Wildtiere wie Rehkitze und Junghasen fliehen können.
- Ein später Schnitt (nach Mitte Juni im Talgebiet, nach Mitte Juli im Berggebiet) ermöglicht es einem Teil der Schmetterlings- und Brutvogelarten in den Wiesen, ihre Entwicklung abzuschliessen. Lange Mahdintervalle von sechs Wochen zwischen dem ersten und dem zweiten Schnitt sind nötig, damit bodenbrütende Vögel ihre Brut aufziehen können.
Diese schonenden Massnahmen sind besonders wichtig bei der Mahd von artenreichen extensiven Wiesen, aber auch bei blühenden Intensivwiesen. Weitere Informationen zur Förderung der Biodiversität finden Sie unter www.agri-biodiv.ch.
Text: Véronique Chevillat, FiBL
Weiterführende Informationen
Biodiversität (ganze Rubrik)
Ökowiesen (ganze Rubrik)
Wiesenbewohner schützen (Meldung von 2020)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 08.06.2021