Bioackerbautag 2024
Der Betrieb von Christian und Antje Streit in Aubonne unweit des Lac Léman bot den idealen Rahmen für den am 26. und 27. Juni durchgeführten Event. Hier trafen sich hauptsächlich Bioproduzent*innen aber auch Landwirt*innen, die ausschliesslich den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) erfüllen oder nach IP-Suisse produzieren, und informierten sich aus erster Hand über den biologischen Ackerbau.
1900 Besucherinnen und Besucher setzen sich am Bioackerbautag 2024 in Aubonne ins Bild
Bio Suisse bezifferte die Besucher*innenzahl auf über 1900. Sie konnten sich an 23 Feldposten mit einem weiten Themenspektrum im Detail informieren. Daneben waren auch Maschinendemonstrationen geplant. Im Feld zeigte sich aber, dass das laufende Jahr für die Landwirtschaft kein einfaches ist.
Heftige Niederschläge hinterlassen Spuren
Die heftigen Niederschläge vom Dienstagabend sorgten für Bodenverhältnisse, welche ein befahren mit den Maschinen nicht erlaubte. Auch in den Versuchsparzellen waren die Spuren des wechselhaften Frühlings- und Sommerwetters Wetters sichtbar.
Das tat dem hohen Informationsgehalt aber keinen Abbruch. An den themenorientierten Posten – das Spektrum reichte von Agroforst bis Zuckerrüben – fanden viele ausführliche Gespräche statt. Erstmals waren auch Posten zum Obst- und Weinbau im Programm. Das Château d’Es-Bons ist mit 6 Hektaren Reben auch ein stattlicher Weinbaubetrieb.
An den frei wählbaren Feldposten vermittelten die Fachleute Wissenswertes zu verschiedenen Bio-Ackerkulturen – so zu Getreide, Körnerleguminosen, Ölfrüchten, Futterbau, Gemüsebau auf Ackerfläche und Nischenkulturen.
Spezifische Westschweizer Themen im Fokus
Im Fokus standen dabei spezifische Themen von Westschweizer Betrieben wie die Pflanzung von Zuckerrübensetzlingen oder die Humuswirtschaft auf Betrieben ohne Vieh. Des Weiteren wurden zum ersten Mal an einem Bioackerbautag auch Wein- und Obstbau thematisiert.
Der Bioackerbautag bot darüber hinaus ein weiteres Mal ideale Voraussetzungen für den sozialen Austausch, der denn auch vor allem über Mittag und am Mittwochabend ausgiebig genutzt wurde. Am Mittwoch spielte mit den Country Coyotes eine Band mit dem passenden Soundtrack für einen Feldtag.
Erfreute Organisator*innen
Neben den Feldbegehungen konnten die Besucher*innen im Ausstellungsbereich aktuelle Neuheiten entdecken und sich direkt bei zahlreichen im Biobereich aktiven Handelspartnern, Forschenden und Beratern informieren. Viele Hersteller und Akteure der Biobranche waren am 9. Bio-Ackerbautag mit einem Ausstellerstand präsent.
Über den Erfolg zeigten sich das Organisationskomitee wie auch die Fachleute laut der Bio Suisse Mitteilung sehr erfreut. «Viele Besucher*innen reisten auch extra aus der Deutschschweiz an, profitierten vom vielfältigen Programm und besichtigten die grosse Maschinenausstellung», sagte Raphaël Charles vom FiBL, Leiter des Organisationskomitees, «auch viele Betriebsleiter*innen aus der Nähe nahmen sich trotz gutem Wetter Zeit und schauten vorbei. Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen von Bäuerinnen und Bauern erhalten.»
Nächste Durchführung im Jahr 2026
Der Bioackerbautag (BAT) findet alle zwei Jahre statt – alternierend mit dem Bioviehtag. Das nächste Mal findet der BAT also 2026 statt, wiederum im Juni. Der Durchführungsort steht noch nicht fest.
Film-Serie zum Bioackerbau
Ende Juni fand in Aubonne im Kanton Waadt mit rund 1900 Besucherinnen und Besuchern der 9. Schweizer Bioackerbautag statt. An den 23 Feldposten ging es in diesem Jahr neben ackerbaulichen Themen auch um Gemüse-, Obst- und Weinbau. Eine Serie von Filmen blickt auf den Bioackerbautag zurück und lässt eine Vielzahl von Expertinnen und Experten zu Wort kommen, die die Feldposten betreut haben. Themen der Videos sind unter anderem Mischkulturen, Sonnenblumen, Raps, Zuckerrüben und Biodiversitätsförderung. Nach und nach werden noch weitere Filme dazu kommen.
Film: Sorghum - eine trockenheitsresistentere Kultur im Vergleich zu Mais
In diesem Video erklärt Tiziana Vonlanthen von Agroscope, wie Sorghum als alternative Kulturpflanze zu Mais in schwierigen Anbaubedingungen durch den Klimawandel eingesetzt werden kann. Sorghum ist widerstandsfähiger gegen Trockenheit sowie gegen bestimmte Krankheiten und Schädlinge. Es gibt verschiedene Sorghumarten, darunter Zucker-, Biomasse-, Futter- und Körnersorghum. Diese können vielfältig genutzt werden, z. B. als Futtermittel, Silage oder zur Herstellung von glutenfreiem Mehl. Agroscope forscht an unterschiedlichen Sorghumsorten, um deren Ertrag und Verdaulichkeit zu verbessern. Sorghum ist eine vielversprechende Ergänzung in trockenen Regionen.
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Film: Humus aufbauen – Bodenfruchtbarkeit erhalten
Humus spielt für die Bodenfruchtbarkeit eine zentrale Rolle und erfüllt vielfältige Aufgaben: er liefert Nährstoffe, verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, schützt den Boden vor Erosion und fördert die Bodenorganismen. Humusreiche Böden ermöglichen nicht nur gute Erträge, sie verbessern auch die Anpassungsfähigkeit der landwirtschaftlichen Kulturen an lange Trockenphasen und intensive Niederschläge.
Das Potenzial zum Humusaufbau wird jedoch bei Weitem nicht genutzt. Dabei liessen sich viele Massnahmen gut in die gängige landwirtschaftliche Praxis integrieren.In diesem Video erläutern die FiBL-Berater Jeremias Niggli und Daniel Böhler die Grundlagen der Humuswirtschaft und zeigen, wo die wichtigsten Stellschrauben liegen.
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Merkblatt «Humuswirtschaft» (FiBL Shop)
Das Übersichtsvideo zum Bioackerbautag 2024
Die Domaine d'Es-Bons in Aubonne/VD war Gastgeber des Bio-Ackerbautages 2024, der täglich rund 1000 Besucher anzog. Die Veranstaltung brachte Bio- und Nicht-Bio-Landwirte aus der ganzen Schweiz zusammen und bot an über 20 Stationen Raum für Austausch und Entdeckungen. Die Themen umfassten Mischkulturen, Weizen- und Rapssorten, Aussaattechniken und Bodenbearbeitung. Weitere Posten informierten über Obstbau, Weinbau und Agroforstwirtschaft. Bei der Planung des Bio-Ackerbautags waren die Landwirte direkt einbezogen, insbesondere über die Gruppe GIREB. Die Rückmeldungen der Teilnehmenen waren sehr positiv und betonten vor allem die Bedeutung des Austauschs.
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Vorschau: Bioackerbautag 2024 auf Kurs
Im kommenden Juni werden Hunderte von Interessierten den zweitägigen Bioackerbautag in der Westschweiz besuchen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir haben dem Organisationskomitee einen Besuch abgestattet.
Ein Bioackerbautag wird nicht in einem Tag gebaut. Damit die Kulturen und alle Festzelte am 26. und 27. Juni 2024 im waadtländischen Aubonne perfekt stehen, braucht es monatelange Vorbereitungen. Das Organisationskomitee mit Fachleuten von FiBL Romandie, Bio Suisse und Sativa sowie natürlich dem Gastgeber Christian Streit trifft sich alle zwei Wochen, um die Arbeiten voranzutreiben.
Bei einem Betriebsbesuch haben Raphael Charles und Marina Wendling vom FiBL sowie Christian Streit vom Stand der Vorbereitung erzählt.
Adrian Krebs, FiBL
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Weiterführende Informationen
Website zum Bioackerbautag (Bioakterbautag)
Betrieb Château d'Es-Bons (Betriebswebsite)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 24.09.2024