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Esparsette - das Interreg-Projekt

Die Magen-Darm-Parasiten werden immer resistenter gegen die synthetischen Behandlungsmittel. Das Interesse der Viehzüchterinnen und Viehzüchter für nicht-chemische Bekämpfungsmethoden wächst stetig. Agroscope sowie ausländische Forschungszentren haben Pflanzen gesucht, die ein hohes Potential aufweisen, die Parasiten einzudämmen. In Versuchen haben sich die Esparsette und andere Pflanzen als teilweise wirksam erwiesen.

Über das Projekt

Im Rahmen eines Interreg-Projektes von 2008 bis 2011 wurde versucht, durch eine verbesserte Parasitenkontrolle die Produktivität der Herden zu erhöhen. Es ging darum, die Anwendung chemisch-synthetischer Mittel einzuschränken und damit das Image der Produkte zu verbessern. Man wollte herausfinden, wie die Esparsette am besten kultiviert und an Schafe und Ziegen verfüttert wird, um die Darmparasiten auf natürliche Art zu reduzieren.

Das Projekt wurde durch den Bund sowie die Kantone Wallis, Bern und Graubünden finanziert. Die folgenden Partner haben am Projekt mitgewirkt: Agroscope, Mediplant, FiBL, AGRIDEA und das Landwirtschaftszentrum Visp.

Projekt zur Förderung des Esparsetten-Anbaus (2014 – 2017)

Ein Folgeprojekt wurde von 2014 bis 2017 durchgeführt. Ziel des Projekts war es, den Anbau und die Konservierung von Esparsette zu begleiten und zu koordinieren. Ausserdem wurde ein Qualitätssicherungssystem (QS-System) aufgebaut, um sicherzustellen, dass die Pflanzen ausreichend antiparasitäre Wirkstoffe (kondensierte Tannine) enthalten. Zusätzlich wurde die Wirkung der angebauten Esparsette auf ausgewählten Betrieben untersucht und nach Möglichkeiten gesucht, sie optimal in das Betriebsmanagement zu integrieren.

Die Esparsette beeinflusst positiv die Gesundheit und Produktivität der Kleinwiederkäuer und Pferde

Die Esparsette (Onobrychis sativa) ist eine Futterpflanze und Leguminose mit guten Nährwerten und kondensierten Gerbstoffen (Tanninen). Diese verbessern die Verwertung der Eiweisse bei den Wiederkäuern und schwächen die Magen-Darm-Parasiten. Infektionen werden dadurch gehemmt.

Die Esparsette wird als Heu oder Silage in zwei- bis dreiwöchigen Kuren verabreicht. Damit wird eine Reduktion der Magen-Darm-Parasiten-Eier von 50 bis 70 Prozent erreicht. Die Ergebnisse des Projekts sowie die Praxisempfehlungen sind in Merkblättern festgehalten (siehe weiterführende Informationen). Die Präsentationen, die im Rahmen von Kursen vorgestellt wurden, sind ebenfalls unten abrufbar.

Aktueller Stand zur Esparsette

Obwohl in früheren Projekten positive Effekte der Esparsette bei der Bekämpfung von Magen-Darm-Parasiten festgestellt wurden, empfehlen die Fachpersonen des FiBL den Anbau derzeit nur bedingt. Der Hauptgrund dafür ist das ungünstige Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Anbau erfordert hohe Investitionen, was die Esparsette teuer macht. Gleichzeitig sind die erzielten Effekte im Vergleich zu den Kosten zu gering, um den Einsatz wirtschaftlich zu rechtfertigen. Entsprechend lohnt es sich für Viehzüchter*innen derzeit nicht, auf diese Futterpflanze zu setzen, da sie nicht die gewünschten Ergebnisse im Verhältnis zum Aufwand liefert.
Spielen die Kosten hingegen keine grosse Rolle, wie teilweise im Hobbybereich, kann die Esparsette einen Beitrag zur Wurmkontrolle leisten. Aber auch dann sollte der Befall über Kotproben kontrolliert und gegebenenfalls medikamentös nachgesteuert werden.

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Film: Parasitenkontrolle bei Schafen und Ziegen mit Tanninen

Zum Filmbeschrieb (Rubrik Kleinwiederkäuer)

Zum Film (Youtube)

Weiterführende Informationen

Esparsettenanbau (589.6 KB) (Merkblatt von Agridea)
Standardmischung «326» mit Esparsette: Standardmischungen für den Futterbau 2017-2020 (2.1 MB) (Agrarforschung Schweiz)
Futterpflanze Esparsette: Gut gegen Parasiten, schwierig im Anbau (164.8 KB) (Artikel Magazin Bioaktuell 6|2015)
Mit Esparsette gegen Magen-Darm-Parasiten (Rubrik Wiederkäuer)
www.esparcette.ch (Projektwebsite)

Präsentationen:
Zusammenfassung der Arbeiten von Mediplant (2.3 MB) (Mediplant)
Alternativen zu chemischen Behandlungsmittel (1.1 MB) (Agridea)
Wachstum der Esparsette in Mapraz GE (559.2 KB) (Agridea)
Verfütterung der Esparsette: Versuchsergebnisse und Empfehlungen (595.7 KB) (FiBL)
Einfluss der Verfütterung von Esparsette auf die Käsequalität (109.4 KB) (FiBL)

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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 07.10.2024

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