Rost bei Pfefferminze vermeiden
Der kalte und nasse Sommer 2021 hat optimale Bedingungen für die Entwicklung von Minzrost (Puccinia menthae) geschaffen. Die Pilzinfektion beginnt mit schwarzbraunen Rostpusteln (Pyknidien), die im Frühjahr auf den Stängeln und den basalen Blättern auftauchen.
Später schwellen die violetten Flecken an und erscheinen beim Sporulieren gelblich. Im Herbst sind die rostfarbenen Sporenbüschel unter den Blättern zu sehen. Der Rost überwintert im Boden, auf Rhizomen und Blattresten der Minze, um im nächsten Frühjahr erneut auszubrechen.
Reduzieren von Ausbrüchen
Die Komplexität der Pilzentwicklung erschwert präventive Massnahmen. Die Reduktion von Lippenblütlern, insbesondere Majoran und Oregano, sollte in der Fruchtfolge das Infektionsrisiko während der Saison verringern. Durch regelmässiges Hacken zwischen den Reihen, Bewässern am frühen Morgen, Entfernen von Vliesen tagsüber und Vermeiden von Insektennetzen bleibt das Laub trocken und belüftet. Damit werden Ausbrüche reduziert. Auch Stickstoffüberschüsse fördern den Rost. Sobald die Infektion beginnt, sollte die Minze zurückgeschnitten und das befallene Material nach der Ernte vom Feld entfernt werden.
Derzeit sind keine Pflanzenschutzmittel gegen Minzrost im Biolandbau zugelassen. Die durchgeführten FiBL-Versuche zeigten zwei vielversprechende Substanzen, die 2022 erneut getestet werden. Die Applikationstechnik bleibt aber herausfordernd. Verfügbare Standarddüsen erreichen die untersten Blätter wegen des dichten Bestandes schlecht. Praxistaugliche Lösungen werden noch gesucht.
Armelle Rochat, FiBL
Weiterführende Informationen
Pflanzenschutz im Biokräuteranbau (Rubrik Kräuteranbau)
Kräuteranbau (ganze Rubrik)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 23.11.2021