Saat bis Einwinterung
Ungenügende Rapserträge haben ihren Ursprung häufig im Herbst. Dies zeigen bisherige Beobachtungen. Entweder sind die Pflanzen beim Wintereinbruch zu klein, oder es sind zu wenige Pflanzen vorhanden (lückiger Bestand). Deshalb kommt der Kulturführung im Herbst für das Gelingen der Kultur grösste Bedeutung zu.
Ziel ist es, bis zur Einwinterung starke Pflanzen mit rund 8 Blättern, einem 8 mm breiten Wurzelhals und einer 2 cm breiten und 8 cm langen Pfahlwurzel zu haben. Dafür empfiehlt sich bei Anbau nach Getreide folgendes Vorgehen:
- Düngen: Rottemist- oder Güllegabe auf die Getreidestoppeln
- Einarbeiten: Ernterückstände der Vorkultur und ausgebrachte Hofdünger oberflächlich einarbeiten, um die Verrottung zu fördern.
- Pflügen: Anfang August, möglichst onland, flach (15-20 cm) pflügen. Pflugsohlen vermeiden, da sie das Wachstum der Rapswurzeln stark hemmen.
- Rückverfestigen und Keimlinge zerstören: Furchen einebnen und Beikräuter keimen lassen. Oberflächlich eggen und Keimlinge zerstören. Beikräuter erneut keimen lassen und vor oder mit der Saat nochmals zerstören. Ziel ist ein krümeliges Saatbett mit gutem Bodenschluss, denn der Raps will ein festes Saatbett.
- Säen: ab Ende August (ab 20. 8.) Drillsaat 2 cm tief (Raps ist tiefsaatempfindlich), Saatmenge 5-6 kg pro ha (bei früher Saat oder sehr gutem Boden etwas geringere Saatmenge wählen)
- Walzen: Zwingend walzen, um Schneckenbefall zu vermindern.
- Beobachten: Das Auflaufen der Kultur beobachten und bei Schäden zum Beispiel durch Schnecken oder Erdflöhe rasch reagieren. Falls nötig nachsäen, bei Schneckenschäden mit zugelassenen Schneckenkörnern. Gegen Erdflöhe Wirkung von Steinmehl ausprobieren.
- Hacken oder striegeln: Gute Wetter- und Bodenbedingungen im Herbst nutzen. Striegeln nur bei kräftigen, gut verwurzelten Pflanzen.
Niklaus Messerli in Zusammenarbeit mit Franziska Schärer (Biofarm), Jakob Rohrer (Arenenberg), Claudia Daniel (FiBL), Urs Siegenthaler (INFORAMA)
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.11.2008