Mit Heublumensaat Blumenwiesen anlegen oder aufwerten
Blumenwiesen sind wertvolle Lebensräume für die Biodiversität und beherbergen zahlreiche kleine und grössere Lebewesen. Leider ist die Pflanzenvielfalt vieler extensiven Wiesen gering. Mit Mahdgutübertragung oder der «Heublumensaat»-Methode kann man die botanische Qualität bestehender Wiesen verbessern oder neue, standortangepasste Blumenwiesen anlegen.
Dabei wird das Schnittgut aus einer artenreichen Spenderwiese der Umgebung auf die aufzuwertende Fläche übertragen. Die Standorteigenschaften der Spender- und Empfängerwiese sollten ähnlich sein, ebenso die Fläche. Der richtige Zeitpunkt für die Übertragung hängt von der Reife der gewünschten Arten ab. Empfängerwiesen ohne Zeigerarten und Ackerflächen werden einer gründlichen Unkrautkur untergezogen. Ursprünglich extensive Wiesen mit Zeigerarten, die erhalten bleiben sollen, werden nur kurz gemäht und oberflächlich gestriegelt.
Förderung der genetischen Vielfalt
Das technische Vorgehen der Übertragung hängt hauptsächlich vom Maschinenpark und von der Distanz zwischen beiden Flächen ab. Die Spenderfläche wird früh am Morgen gemäht, damit die Samen dank dem Morgentau am Gras kleben. Das Gras muss dann möglichst schnell auf der Empfängerfläche abgeladen und gleichmässig verteilt werden. Am Schluss wird noch gewalzt. Das Gras bleibt auf der Fläche liegen und speichert die Feuchtigkeit. Das ganze Prozedere sollte am selben Morgen abgeschlossen sein. Mit dieser Methode wird nicht nur die Artenvielfalt gefördert, sondern auch die genetische Vielfalt.
Véronique Chevillat, FiBL
Weiterführende Informationen
Informationen und ein kurzes Praxisvideo zur Methode finden Sie auf www.agri-biodiv.ch (Website agri-biodiv)
Biodiversität (Rubrik Nachhaltigkeit)
Nachhaltigkeit (ganze Rubrik)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.05.2021