Biohonig
Das Angebot an Honig generell unterliegt grossen jährlichen Schwankungen und ist neben dem Einfluss von klimatischen und meteorologischen Faktoren insbesondere durch die Verbreitung, Häufigkeit und Vielfalt an Blühpflanzen, aber auch durch Schädlinge, Krankheiten und Pestizide limitiert. Dies gilt auch für Knospehonig. Das Angebot an Knospehonig konnte in den vergangenen Jahren (primär über Umstellung von konventioneller zu Bioproduktion) laufend erhöht werden. 2021 produzierten rund 350 Betriebe Knospehonig. Über die Hälfte der Knospe-Imkerinnen und Imker sind sogenannte landlose Imker, also solche, die keinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb führen.
Aktuelle Marktsituation
Schweizer Knospehonig ist gefragt, die Erträge aber je nach Witterung schwankend. 2024 war für die Imkerei ein durchzogenes Jahr. Die Vegetation war durch die frühlingshaften Temperaturen Ende März/Anfang April etwa zwei Wochen voraus. Das gleichzeitige Blühen vieler Trachtpflanzen verursachte, dass die Honigbienen in einer kurzen Zeitspanne große Mengen an Nektar und Pollen sammelten. Nach einem frühen Start folgte nasses und kaltes Wetter. Die nasskalte Witterung im Frühling führte regional zu tiefen Ernten. Es gab reichlich Waldtracht, jedoch leider vielerorts Melizitosehonig, was aufgrund von dessen Zähigkeit und Festigkeit für Imkerinnen und Imker erhebliche Arbeit bedeutete und den Waldhonig schwer schleuderbar machte.
Dank der langen Haltbarkeit und Lagerfähigkeit sowie auch der im Vergleich zu anderen Produktgruppen geringeren Preissensibilität der Konsumentinnen und Konsumenten, bestehen gute Perspektiven in der Direktvermarktung.
Der Detailhandel verzeichnet in den vergangenen Jahren steigende Absatzmengen. Auch der Bioanteil im Honigsortiment im Detailhandel ist mit mittlerweile über 25% auf einem hohen Niveau. Trotz steigender Produktionsmengen kann die Nachfrage nicht mit Schweizer Knospehonig allein gedeckt werden und es wird ergänzend importiert, zu grossen Teilen aus Bulgarien.
Der Detailhandel ist an einem weiteren Ausbau von Knospehonig aus der Schweiz interessiert. Coop möchte das Marktpotenzial in den nächsten Jahren verstärkt nutzen und hatte zusammen mit dem FiBL ein Beschaffungsprojekt für Schweizer Knospehonig durchgeführt. Fenaco hat zur Förderung der Schweizer Imkerei unter dem Namen Api-Center ein Kompetenzzentrum für Bestäubung und einen Handel mit Imkereiartikeln aufgebaut.
Akteure
Über folgende Kanäle wird Biohonig vermarktet:
- Ein Grossteil der rund 350 Knospe-Honigproduzenten betreibt Direktvermarktung
(Produzentensuche auf biomondo.ch oder Easy-Cert möglich) - BioPartner
- Narimpex
Ihre Kontakte zum Detailhandel:
Rolf Werthmüller
Purchasing Manager Frühstück, Backen
Hauptsitz
Thiersteinerallee 14
Postfach 2550
4002 Basel
061 336 72 03; E-Mail
Karin Greutmann
Einkäuferin Frühstück
Limmatstrasse 152
8031 Zürich
058 570 10 72; E-Mail
Vermarktung in der Umstellzeit
Ein Jahr dauert die Umstellung von konventioneller Imkerei auf Knospehonig. Bei schrittweiser Umstellung muss der Wabenbau spätestens nach drei Jahren rückstandsfrei sein. Das dafür notwendige Auswechseln des Wachses ist wichtiger Bestandteil der Umstellung.
Achtung: Zwar müssen sämtliche Anforderungen vollständig eingehalten, doch muss während der gesamten Umstellungszeit der Honig weiterhin konventionell vermarktet werden.
Biologische Imkerei
Hier finden Sie in Form von Merkblättern, Praxisbeispielen und Videobeiträgen wichtige Informationen zu den Knosperichtlinien und interessanten Themen aus der biologischen Imkerei.
Speziell an Einsteiger:innen richtet sich folgendes Merkblatt: Biologische Imkerei
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 04.08.2023