Die Fütterung von Schweinen stellt eine grosse Herausforderung dar, da sie hauptsächlich von Futtermitteln abhängt, die auf Ackerflächen produziert werden. Diese Flächen könnten stattdessen für den direkten Anbau von Nahrungsmitteln für Menschen genutzt werden. Dazu fallen in der Lebensmittelproduktion erhebliche Mengen an Nebenprodukten an, die oft nicht optimal genutzt werden, sondern z. B. für die Biogasproduktion.
Rüstabfälle bringen wenig Energie
Das FiBL führte deshalb einen Versuch durch, bei dem Biomastschweine entweder nur mit Kraftfutter oder mit Kraftfutter in Kombination mit Gemüse- und Obstrüstabfällen gefüttert wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die verwendeten Rüstabfälle nur in geringem Masse zur Energie- und Nährstoffversorgung der Schweine beitragen.
Kraftfuttermenge ist ausschlaggebend für die Mastdauer
Die Gruppen, die Gemüserüstabfälle erhielten, hatten eine geringere tägliche Gewichtszunahme, erzielten etwas niedrigere Schlachtkörpergewichte und hatten höhere, aber immer noch akzeptable PUFA-Werte als die Gruppen, die nur Kraftfutter erhielten. Die Unterschiede, auch bezüglich PUFA, ergaben sich für die Gruppen mit Gemüserüstabfällen aus der stärkeren Restriktion beim Kraftfutter. Sollen die Rüstabfälle erhebliche Mengen des Kraftfutters ersetzen, ist daher mit einer längeren Mastdauer zu rechnen.
Gesundheit und Wohlbefinden profitieren
Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass die Verwendung von Rüstabfällen für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere von Vorteil sein kann: Schweine, die mit Rüstabfällen gefüttert wurden, hatten weniger Durchfall und zeigten ein verspielteres Verhalten.
Maxime Garcia, FiBL