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Trauermücken in der Anzucht von Biozierpflanzen

Wir kennen sie alle: die Trauermücken, die im Biozierpflanzen-Anbau zum Problem werden kann. Kaum steigt am Vormittag im Anzuchtraum die Temperatur, beginnen sie ihren taumelnden Flug. Was sind wirksame Gegenmassnahmen? 

Die Trauermücken vermehren sich rasant. Das Weibchen legt bis zu 160 Eier, der nachfolgende Zyklus dauert gerade 22 Tage. Sie mögen Wärme, aber auch schattige und feuchte Nischen. Die Herausforderungen in der Bioproduktion sind nicht wenige: Ammoniakdämpfe von zersetzendem Kompost und organischem Festdünger im Substrat sind Lockstoffe für Trauermückenweibchen.

Präventive Gegenmassnahmen

Die eher trockene Kulturführung in torffreien Erden verstärkt den Schaden der glasig-weissen Larven: anstelle von abgestorbenem, organischem Material und Pilzhyphen fressen sie an den feinen Haarwurzeln der Pflanzen.

Was ist zu tun?

  • Vermehrungsquellen eliminieren: Das sind beispielsweise Kompostieranlagen in der Nähe von Kulturflächen, Tropfstellen oder feuchte, mit Algen überzogene Flächen sowie überlagerte Substrate.
  • Biosubstrate möglichst schnell aufbrauchen.
  • Für Substrat-Eigenmischungen nur reifen, qualitativ hochwertigen Kompost verwenden.
  • Organische Dünger wie grobkörnige, langsam zersetzende Festdünger vermeiden.
  • Überwachen mit gelben Klebfallen oder Bändern.
  • Regulierung durch geeignete Präparate
  • Die Regulierung ist ein langsamer Prozess und erfordert Geduld. Insektenpathogene Nematoden-Präparate mit Steinernema feltiae und Bacillus thuringiensis-Präparate erzielen beide eine Wirkung und können gestaffelt über längere Zeit zur Anwendung kommen.

Gesunde Pflanzen fördern

Die sicherste Vorbeugung sind gesunde Wurzeln und das Vermeiden von Fäulnis. Das gelingt wenn genügend feucht aber nie zu nass und nach Möglichkeit eher kühl kultiviert wird, die Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt werden und für ein gutes Wachstum gesorgt ist.

Regine Kern Fässler, FiBL

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.04.2022

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