Extensiv genutzte Wiesen und Randflächen mögen bei vielen Landwirt*innen nicht oberste Priorität geniessen. Die gute Nachricht: Randstreifen, Säume oder auch Rückzugsstreifen mit ihrer krautigen und strukturreichen Vegetation sind wertvolle Überwinterungsorte von zahlreichen Insekten und Spinnen und eine Nutzung vor dem Winter ist nicht nötig. Diese unordentlich anmutenden Flächen haben einen hohen ökologischen Wert, da sie Strukturen aufweisen, welche auf intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen fehlen.
Grasfilz hemmt lichtbedürftige Kräuter
Genau das Gegenteil ist auf extensiv genutzten Wiesen der Fall. Gehen diese mit einem hohen Grasbestand in den Winter, besteht die Gefahr, dass sich ein Grasfilz bildet und im Frühling zu wenig Licht auf den Boden gelangt. Dies ist insbesondere für zahlreiche lichtbedürftige Kräuter wuchshemmend und kann nachweislich negative Auswirkungen auf die botanische Qualität haben.
Ein später Schnitt hilft
Besonders in diesem niederschlagsreichen Jahr und den vielerorts wüchsigen Bedingungen ist auch spät im Jahr viel Biomasse vorhanden. Ein Schnitt ist der Beweidung vorzuziehen, weil ältere Grasbestände gerne verschmäht werden. Einschränkungen wie im Frühjahr mit dem vorgegebenen Schnittzeitpunkt bei der ersten Nutzung gibt es bei der Herbstnutzung nicht. Ausser bei der Herbstweide. Dort muss, wenn nicht anders vereinbart, der Zeitraum zwischen 1.9. und 30.11. eingehalten werden.
Theres Rutz, FiBL
Weiterführende Informationen
Extensiv genutzte Wiese (agrinatur.ch)