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Nachhaltigkeit in Knospe-Lieferketten verbessern

Meldung  | 

Bio Suisse startet zusammen mit der Molkerei Biedermann in Bischofszell TG und deren Milchzulieferern ein Leuchtturm-Projekt zur Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit. Milchproduzentinnen und -produzenten sowie die Molkerei haben sich einer Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen – mit spannenden Ergebnissen.

 

SMART-Workshop mit der Molkerei Biedermann Mitte Januar 2020

Die Nachhaltigkeit der Knospe-Produzentinnen und -Produzenten sowie der Verarbeiter stetig zu verbessern, ist eine strategische Zielsetzung von hoher Priorität bei Bio Suisse. Bereits vor einigen Jahren hat der Verband der Schweizer Bio-Bäuerinnen und -Bauern eine repräsentative Erhebung bei ihren Mitgliedsbetrieben durchführen lassen. Dabei wurde die SMART-Methodik eingesetzt, die vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL entwickelt worden ist. Im Zuge der Umsetzung der Bio Suisse-Strategie Avanti 2025 wurde nun ein weiteres Projekt initiiert. Dabei wurden die Nachhaltigkeitsleistungen verschiedener Akteurinnen und Akteure innerhalb der Wertschöpfungskette bei Milchprodukten untersucht.

Gemeinsame Handlungsoptionen ausloten

Sowohl die landwirtschaftliche Produktion als auch die Verarbeitung durch die Molkerei Biedermann wurden mittels SMART bewertet. Die Molkerei Biedermann unterstützte das Projekt von Anfang an: «Wir richten unser Wirtschaften schon seit jeher an den Prinzipien der Nachhaltigkeit aus. Uns selbst zu bewerten und mit unseren Zulieferern zu schauen, wo wir uns noch gemeinsam verbessern können, um uns nachhaltig am Markt zu behaupten, schien uns ein spannendes und wichtiges Unterfangen», sagt Ernst Haffa, zuständig für den Einkauf Milch bei der Molkerei Biedermann.

Im Rahmen eines Workshops kamen Mitte Januar Landwirtinnen und Landwirte, Verarbeiter sowie Bio Suisse zusammen. Die Teilnehmenden diskutierten die Ergebnisse der SMART-Analyse sowie gemeinsame Handlungsoptionen. Die Neugierde und das Interesse am Austausch über die jeweiligen Ergebnisse waren auf allen Seiten gross. «Wir haben durch die Selbstbewertung und den Austausch mit Landwirtinnen und Landwirten sowie Fachpersonen aus dem Bereich Nachhaltigkeit wertvolle Anregungen erhalten. Diese werden wir in unsere Strategiedefinition einfliessen lassen», erklärt Ernst Haffa weiter. Besprochen wurden zum Beispiel Verbesserungsmöglichkeiten bezüglich der bereits festgelegten Schwerpunkte des Emmi-Mutterkonzerns, unter anderem die Reduktion von Treibhausgasemissionen in der Lieferkette.

Auch auf der Seite der Landwirtinnen und Landwirte stiessen die Projektergebnisse auf grosses Interesse. Landwirt Ueli Zellweger sagt: «Mit dem SMART-Farm-Bericht haben wir einen hilfreichen Kompass bezüglich betrieblicher Nachhaltigkeit erhalten. Gemäss meinem ersten Eindruck eignet sich dieser gut, betriebsspezifische aber auch übergreifende Verbesserungsmassnahmen auszumachen. Spannend war für uns natürlich auch zu sehen, wie die Molkerei Biedermann abschneidet. Denn die Verantwortung für die Nachhaltigkeit eines Produktes liegt nicht nur bei uns Landwirtinnen und Landwirte.»

Sinnvolle Massnahmen entwickeln

Wenig überraschend schnitten die 15 Bio Suisse-Betriebe, die eine SMART-Bewertung vorgenommen haben, vor allem bei ökologischen Themen sehr gut ab. Aber auch in den sozialen und ökonomischen Bereichen erreichten sie gute bis sehr gute Werte. Verbesserungspotenzial besteht beispielsweise bei einem Betrieb beim Thema Gleichberechtigung. Andere Betriebe schneiden beim Thema Treibhausgase gut ab, könnten aber noch weitere Massnahmen wie den Einsatz von Schleppschläuchen bei der Gülleausbringung umsetzten. Die Resultate sollen nun in weiteren Treffen vertieft diskutiert werden und dazu dienen, sinnvolle Massnahmen zu entwickeln.

Auch seitens Bio Suisse ist man zufrieden mit dem Projektergebnis: «Die aufgeweckte Atmosphäre und konstruktiven Diskussionen während des Workshops haben uns darin bestärkt, dass ein ganzheitlicher Lieferketten-Ansatz ein guter Weg ist, um die Knospe auf hohem Niveau kontinuierlich und umfassend weiterzuentwickeln», bilanziert Sara Gomez, Projektverantwortliche bei Bio Suisse.

Olivia Keller, Sustainability Consultant, Sustainable Food Systems SFS

Weitere Informationen
Nachhaltigkeitsbewertung (FiBL-Webseite)

 

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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