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Weniger Fleisch - dafür aus tiergerechter Haltung

Meldung  | 

In vielen Städten der Deutschschweiz sind in den Monaten Februar und März Plakate und Panels mit Illustrationen von Kuh, Schwein und Huhn und der Botschaft «Weniger Fleisch – dafür aus tiergerechter Haltung» zu sehen. Lanciert hat die Kampagne der Schweizer Tierschutz STS in Kooperation mit KAGfreiland, Demeter, der Kleinbauernvereinigung und dem Konsumentenschutz.

Weiterhin konsumieren über neunzig Prozent der Schweizer Bevölkerung tierische Nahrungsmittel. Der vielfach geforderte Prozess des Wandels hin zu nachhaltigeren Ernährungssystemen kommt kaum in Fahrt. Der Fleischkonsum liegt noch immer bei hohen fünfzig Kilogramm pro Kopf und Jahr. Der Anteil von tierfreundlich gehaltenen Tieren, deren Produkte als Labelprodukte abgesetzt werden, stagniert bei tiefen rund zwölf Prozent. Die durchschnittliche Ernährung ist weit entfernt von ausgewogen und die Landwirtschaft produziert zu wenig umweltbewusst.

Anstoss für den Wandel 

Der STS, Demeter, KAGfreiland, der Konsumentenschutz und die Kleinbauernvereinigung VKMB wollen dies ändern: Erstens soll die nachhaltige und zukunftsweisende Ernährung Gesundheit, Umwelt und Tierwohl umfassen und zweitens setzen sie sich ein für einen verantwortungsvollen Fleischkonsum, das heisst weniger Fleisch, dafür aus tiergerechter Haltung. Das ist besser für Mensch, Tier und Umwelt.

Tiergerecht produziert und gesund

Empfohlen werden Labels, die der Schweizer Tierschutz STS mit seiner Labelbewertung www.essenmitherz.ch gut bewertet und die viel Tierwohl garantieren. Durch konkrete und transparente Information werden im Labeldschungel bewusste Kaufentscheidungen möglich, die das Tierwohl berücksichtigen. Die neue Kampagne nimmt ebenfalls die Gesundheitsaspekte auf und fordert eine ausgewogene Ernährung nach den Empfehlungen der Lebensmittelpyramide. Weniger Fleischkonsum und mehr tierfreundlich erzeugte Produkte bringen letztlich Fortschritte für Mensch, Tier und Umwelt und auch für Bäuerinnen und Bauern.

Ohne Marktakteure und Politik geht es nicht

Damit der Wandel hin zu einer nachhaltigeren und tierwohlorientierten Ernährung stattfinden kann, braucht es das Engagement aller: Die Marktakteure aus Detailhandel und Gastronomie stellen faire und transparente Marktbedingungen her und übernehmen mehr Verantwortung. In vielen Sortimenten sind die Anteile nachhaltiger Produkte noch tief, weil sie preislich benachteiligt sind. Den Konsumentinnen und Konsumenten müssen die notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt werden. Doch auch die Politik bzw. der Bund muss bessere Rahmenbedingungen schaffen, die diesen Wandel ermöglichen. Massive Anstrengungen sind auch in der Bildung nötig, um den Zusammenhang einer intakten Natur und tierwohlgerechten Produktions- und Ernährungsformen zu vermitteln.

Quelle: Medienmitteilung vom Schweizer Tierschutz STS vom 15. Februar 2022


Weiterführende Informationen:
Führ mehr Tierwohl (Kampagnen-Website)
Kampagnen-Video (KAG-Freiland)
Biorind (Rubrik Markt)
Biologisch bauern, auch fürs «Klimawohl» (Bioaktuell Magazin 9/2021)
Podcast: Is(s)t Bio die Lösung? (FiBL Focus Podcast)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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