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Vorbereitung des Pflanzgutes

Für Kartoffelpflanzgut gilt: Entweder sollte es richtig vorgekeimt werden oder nur keimstimuliert gepflanzt werden. Diese Methoden sind krankheitsvorbeugend und ermöglichen einen guten Start der Kultur.

Vorkeimen

Durch den 14-tägigen Vorsprung im Auflaufen wächst die Kartoffel schneller aus dem empfindlichen Jugendstadium, bildet den Ertrag früher und ist weniger anfällig auf die Wurzeltöterkrankheit Rhizoctonia solani, die eine Vielzahl negativer Auswirkungen hat von Pocken auf dem Erntegut über eine heterogene Knollensortierung bis zum Absterben von Stauden.

Die Belichtung macht die Schale härter und regt die Solaninbildung an, wodurch die Knolle widerstandsfähiger wird. Die raschere Bodenbedeckung unterdrückt Unkraut und vermindert Erosion. Die Abreife setzt früher im Sommer ein, so dass während den kritischsten Krautfäule- und Blattlauszeiten bereits die Altersresistenz einsetzt. Das Vorkeimen bringt aber auch viel Aufwand, und die Legetechnik muss dem Vorkeimen angepasst sein, um Keimbruch zu vermeiden.

Kunststoffkisten mit Lichtdurchlass

Das Vorkeimen dauert rund sechs Wochen, die diesbezüglichen Sortenunterschiede sind der Sortenliste Biokartoffeln zu entnehmen. Üblicherweise wird das Pflanzgut in Kisten vorgekeimt, das funktioniert in den alten Holzkisten. Viel geeigneter sind aber die weissen Kunststoffkisten mit möglichst grossem Lichtdurchlass. In die Kisten sind eineinhalb bis zwei Lagen Pflanzkartoffeln zu legen und bei einer Temperatur von acht bis zwölf Grad Celsius mit viel Belichtung und ausreichend Luftzufuhr vorzukeimen. Das arbeitssparende Verfahren mit grossen aufgehängten Vorkeimnetzen an Stelle von Kisten konnte sich nicht grossflächig durchsetzen.

Sind die Kartoffeln fertig vorgekeimt, sollten sie unverzüglich gelegt werden. Passt der Bodenzustand noch nicht, sollten die Knollen bei vier Grad Celsius kühl gestellt und weiter belichtet werden. Zum Pflanzen von vorgekeimten Kartoffeln eignen sich am besten Halbautomaten, die von Hand bestückt werden. Ein Kompromiss ist es, Becherlegemaschinen von Hand zu bestücken. Beim Legen mit vollem Bunker würden viele Keime brechen, denn die Pflanzknollen werden zuunterst im Bunker erfasst und an den darüberliegenden Kartoffeln vorbeigeschleift. Der Keimbruch öffnet Eintrittspforten für Krankheitserreger und führt zu inhomogenen Beständen und unregelmässigen Knollengrössen.

Zu beachten ist, dass der zweiwöchige Vorsprung der Kartoffeln durch das Vorkeimen sich auch auf das physiologische Alter der Ernteknollen auswirkt. Dadurch verkürzt sich ihre Lagerfähigkeit im Frühjahr.

Keimstimulierung

Alle, die den Aufwand für perfekt vorgekeimte Kartoffeln nicht auf sich nehmen wollen oder können, sollten ihr Pflanzgut zumindest keimstimulieren. Darunter versteht man ein Anregen der Keimung vor dem Pflanzen bis die Spitze des Keimes gerade sichtbar wird. Das Pflanzgut wird dazu in Paloxen und im Dunkeln belassen, aber langsam auf bis zu zwanzig Grad Celsius erwärmt. Der Zeitpunkt, um das Pflanzgut aus der Kühle zu holen und vorzubereiten, hängt von der Triebfreudigkeit des Postens ab und beträgt höchstens vierzehn Tage. Er kann durch eine Keimprobe in der Wärme bestimmt werden. Es kann mit allen Maschinen gepflanzt werden. Optimal vorbereitete Knollen werden im Boden gleich zu keimen beginnen und wachsen viel schneller aus dem empfindlichen Jugendstadium heraus.

Weiterführende Informationen

Sortenliste Biokartoffeln (kostenloser Download im FiBL-Shop)

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 01.03.2021

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