Exaktversuch Mastschweine (Modul 2)
Bei einem kontrollierten, von Agroscope durchgeführten Mastversuch (Durchgang 1) wurden drei verschiedene 100%-Mastfutter getestet.
Dazu gehörten erstens die Ration «100» mit limitiertem Rohprotein- und Aminosäurengehalt, zweitens die Ration «100+» mit einer zusätzlichen Ergänzung mit fermentativ hergestelltem Lysin und drittens die Ration «100RF», welche zusätzlich zur Zusammensetzung der Ration «100» einen erhöhten Anteil an Rohfasern (RF) von acht Prozent und einen tieferen Gehalt an VES (Verdauliche Energie Schwein) aufwies.
Geringere Tageszunahmen, verlängerte Mastdauer
Anfänglich sehr unterschiedliche Tageszunahmen glichen sich zum Ende der Mast hin aus, führten jedoch zu durchschnittlich geringeren Tageszunahmen und einer verlängerten Mastdauer unter den 100%-Biorationen. Auch die Stickstoff-Effizienz war unter 100%-Biofütterung vermindert, konnte jedoch durch den Einsatz des fermentativ hergestellten Lysins verbessert werden. Falls weitere Aminosäuren wie Methionin, Threonin und Tryptophan aus fermentativer Herstellung verfügbar wären, würden sich neben der Stickstoff-Effizienz auch die Mastleistungen verbessern.
Der PUFA-Gehalt lag beim Kontrollfutter mit 15.4 Prozent knapp unterhalb der Abzugsgrenze von 15.5 Prozent und erhöhte sich durch die Versuchsrationen «100» (PUFA=16.7) und «100RF» (PUFA=18.3) signifikant, bei der Ration «100+» (PUFA=16.2) jedoch nicht signifikant. Unerfreulicher Weise wurden wegen einem Bestellfehler fälschlicherweise HOLL-Produkte mit hohem Ölsäure- und geringem Linolensäure-Gehalt eingesetzt. Dadurch kam es zu einer Unterschätzung des PUFA-Indexes (PUI), und es wurden höhere PUFA-Gehalte erreicht. Deshalb erfolgte eine Versuchswiederholung (Durchgang 2).
Einsatz von zwei 100%-Biorationen im Durchgang 2
Im Durchgang 2 wurde ebenfalls ein kontrollierter Mastversuch durchgeführt. Bei diesem konnten zwei 100%-Biorationen getestet werden. Beide wiesen etwas geringere Gehalte der limitierenden Aminosäuren im Vergleich zum Kontrollfutter auf. Eine der beiden Versuchsrationen wies wieder einen höheren Rohfasergehalt auf («100RF»). Diese Ration resultierte in signifikant geringeren Tageszunahmen und einer schlechteren Futterverwertung. Die ermittelten PUFA- und Jodzahl-Werte lagen im Durchschnitt unter der Abzugsgrenze. Die Ration «100RF» konnte jedoch den Grenzwert der Jodzahl nicht einhalten.
Durchgang 1: Durchführung und Daten (Modul 2)
Durchgang 1: Ergebnisse (Modul 2)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 19.01.2021