Die Anbausaison 2021 war aufgrund der häufigen Niederschläge für viele Landwirtinnen und Landwirte eine grosse Herausforderung. Pilzkrankheiten und bakterielle Fäulen konnten sich dank der langen Feuchteperioden stark ausbreiten. Auf den Feldern der Biokartoffeln führte vor allem der hohe Druck der Kraut- und Knollenfäule zu Ertragseinbussen bis über 50 Prozent.
Doch die ausgewählten robusten Sorten in den Sortenversuchen des FiBL und seiner Partner lieferten trotz schwierigsten Bedingungen gute Ernten – und das ohne synthetische Pestizide. Es liegt ein faszinierendes Potenzial in robusten Sorten. Die Züchtung arbeitet deshalb in die entsprechende Richtung, sodass immer mehr robuste Sorten verfügbar sein werden, die sich auch geschmacklich stets verbessern. Aktuell werden als bewährte Krautfäule-robuste Sorten die festkochende Vitabella und die mehligkochende Otolia zum Anbau empfohlen, voraussichtlich folgen Twinner und Acoustic in der nächsten Saison.
Vielversprechende Emanuelle
Im FiBL-Sortenversuch glänzte heuer Emanuelle, sie wird noch ein weiteres Jahr getestet. Es gilt allerdings bei der Sortenwahl nicht überzureagieren – das nächste Jahr kann bereits wieder eine Dürre bringen, in der Krautfäule-tolerante Sorten häufig Defizite zeigen. Erfolgreiche Landwirtinnen und Landwirte haben nicht in guten Jahren die höchsten Erträge, sondern fahren auch in Extremjahren gute Ernten ein. In der Diversifizierung des Sortenspektrums liegt die Zukunft, wobei man die anfälligsten Sorten aussortieren sollte.
Text: Tobias Gelencsér, FiBL
Weiterführende Informationen
Biokartoffelbautagung am 29. November auf dem Strickhof.
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