Genotyp-Futter-Interaktionen (Modul 4)
Tiere, die das Biofutter bekamen, hatten um 50g/Tag geringere Tageszunahmen, ein geringeres Fleischmass und eine geringere Ausschlachtung sowie um drei Prozent höhere PUFA-Gehalte im Rückenspeck. Foto: FiBL, Mirjam Holinger
Neben der Fütterung spielt auch die Genetik eine nicht zu vernachlässigende Rolle hinsichtlich Leistung, Fleisch- und Fettqualität. Eine Untersuchung zu Genotyp-Futter-Interaktionen sollte zeigen, ob es Zuchteber gibt, die besser an eine 100%-Biofütterung adaptiert sind.
Dazu wurden innerhalb einer Stationsprüfung beim Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum der Schweizer Schweinebranche Suisag Nachkommen von 13 Ebern untersucht. Diese bekamen entweder das Kontrollfutter (konventionell) oder ein 100%-Biofutter. Der Versuch lieferte auswertbare Daten zu Nachkommen von elf Ebern.
Genotyp-Futter-Interaktionen zeigten sich nur im Merkmal Kochverlust und Ausschlachtung. Tiere, die das Biofutter bekamen, hatten um 50g/Tag geringere Tageszunahmen, ein geringeres Fleischmass und eine geringere Ausschlachtung sowie um drei Prozent höhere PUFA-Gehalte im Rückenspeck. Auch der intramuskuläre Fettgehalt war bei den biogefütterten Tieren höher.
Präzisere Auswahl von Zuchtebern wäre vorteilhaft
Je nach Merkmal zeigten die Zuchteber-Nachkommen sehr unterschiedliche Ausprägungen. Dadurch konnte gezeigt werden, dass trotz des Mangels an Interaktionen eine präzisere Auswahl von Zuchtebern, deren Nachkommen für die Biohaltung vorgesehen sind, vorteilhaft wäre im Sinne der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sowie der Einhaltung einer adäquaten Fleisch- und Fettqualität. Für den Biolandbau geeignete Linien lassen sich daraus nicht ableiten, es ergeben sich aber Hinweise für weitere Untersuchungen.
