Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome
FiBL
Bio Suisse
Logo
Die Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern

Ergebnisse (Modul 4)

Hinsichtlich der Mastleistung und Futtereffizienz erreichten die mit dem 100%-Biofutter gefütterten Tiere leicht geringere Tageszunahmen (50g/Tag) als die Kontrolltiere. Der Futterverzehr unterschied sich nicht, so dass die biogefütterten Tiere eine schlechtere Futterverwertung (2.38 vs. 2.56 kg Futter/kg Zuwachs) aufwiesen. Auch die Ausschlachtung war bei den Bioversuchstieren geringer (79.9 vs. 78.8%), was zu tendenziell niedrigeren Schlachtkörpergewichten führte und auf eine höhere Kapazität des Verdauungstraktes zurückgeführt werden könnte, hervorgerufen durch den höheren Rohfasergehalt im Futter. In MFA und Rückenspeckdicke unterschieden sich die Futtergruppen nicht, die biogefütterten Tiere hatten aber eine um 2 cm2 geringere Fleischfläche. Die geringeren Tageszunahmen und die geringere Fleischfläche zeigen ein Lysindefizit im Biofutter an, da ein Lysinmangel die Proteinsynthese und damit den Muskelansatz und die Tageszunahmen limitiert.

In der Zartheit des Fleisches (Scherkraft), Gar- und Tropfsaftverlust sowie Fleischhelligkeit gab es keinen Effekt des Futters. Der Pigmentgehalt war bei den Tieren, die das 100%-Biofutter erhielten, höher. Der pH 90 Min. p.m. unterschied sich zwischen den Futtergruppen nicht, 24 p.m. war der pH im Karree und Schinken der konventionell gefütterten Tiere geringer als bei den Tieren, die das Biofutter bekamen. Ein geringerer Abfall des pH-Werts 24 h p.m. deutet auf ein geringeres glykolytisches Potenzial (GP) im Muskel hin, was durch den höheren Rohfasergehalt im Biofutter erklärt werden.

Das eingesetzte Biofutter bewirkte eine Erhöhung des intramuskulären Fettgehaltes (ImF). Die Kontrolltiere hatten einen ImF von gut 2%, was mit dem Zuchtziel übereinstimmt. Tiere, die das Biofutter erhielten, wiesen im Mittel einen ImF von 3.2% auf, einzelne Ebernachkommen hatten Werte bis zu 5%. Ein höherer ImF kann sich zwar positiv auf die Saftigkeit, Zartheit und Sensorik auswirken, ein ImF von über 3% ist jedoch auch optisch wahrnehmbar und kann bei Konsumenten und Konsumentinnen, die vorwiegend mageres Fleisch bevorzugen, die Kaufbereitschaft reduzieren. Auch auf den PUFA-Gehalt hatte das Futter einen starken Einfluss (12.9% vs.16.2%). Biogefütterte Tiere liegen mit den hohen PUFA-Werten im Abzugsbereich. Der Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren (MUFA) war bei den Kontrolltieren höher.

Genotyp-Futter-Interaktionen zeigten sich nur im Merkmal Kochverlust und Ausschlachtung. Da keine weiteren Interaktionen auftraten, gibt es kein Indiz dafür, dass für die Produktionsmerkmale eine spezifische Leistungsprüfung unter Bio-Bedingungen notwendig ist. Wie die Ergebnisse zeigen, erreichten Tiere beider Futtergruppen hohe Mastleistungen und eine marktgerechte Schlachtkörperzusammensetzung. In den Merkmalen Fleischfläche, Futterverwertung, ImF und Anteil PUFA im Rückenspeck traten signifikante Unterschiede zwischen den Fütterungsgruppen auf, die auch von ökonomischer Relevanz sind. Um Zuchteber, die für die Erzeugung von Biomastferkeln eingesetzt werden sollen, genauer auf die spezifischen Anforderungen hin auswählen zu können, wäre ein Bio-Index für Endstufeneber nützlich.

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 20.01.2021

Möchten Sie die Website zum Home-Bildschirm hinzufügen?
tippen und dann zum Befehl zum Home-Bildschirm hinzufügen nach unten scrollen.