Totale Mischration bei Biosauen
Die totale Mischration, bei der Grundfutter mit Kraftfutter vermischt und zerkleinert wird, ist wohl bekannt aus der Milchviehfütterung. Aber auch bei Bioschweinen könnte diese Form der Fütterung interessant sein.
Bioschweine erhalten täglich Raufutter, Galtsauen besonders viel. Eine totale Mischration (TMR) ermöglicht es, das Raufutter in die sonstige Fütterung zu integrieren. Ausserdem können bei der TMR auch einfach betriebseigene Futtermittel eingesetzt werden.
Positive Auswirkungen
Ein weiterer Vorteil ist, dass das sonst schnell gefressene Kraftfutter in der TMR eine längere Fresszeit benötigt. Dies wirkt sich positiv auf das Sozial- und Aggressionsverhalten der Tiere aus, die sich in der Natur rund sieben Stunden mit der Nahrungssuche befassen. Höhere Rohfasergehalte und grössere Partikel im Futter verringern zudem das Auftreten von Magengeschwüren.
Tragende Sauen werden häufig eher restriktiv gefüttert, um eine starke Gewichtzunahme zu verhindern. Mit einer TMR kann eine energieärmere proteinreiche Zusammensetzung gewählt werden, die zu einer besseren Sättigung führt, ohne grössere Gewichtszunahmen zu begünstigen.
Grösserer Arbeitsaufwand
Bezüglich des Arbeitsaufwandes ist eine TMR jedoch eher anspruchsvoll. Obwohl die gesonderte Gabe von Raufutter hinfällig ist, müssen die TMR verteilt werden. Herkömmliche Fütterungssysteme für Flüssig- und Trockenfutter können dazu, wenn überhaupt, nur eingeschränkt verwendet werden.
Manuela Helbing, FiBL
Weiterführende Informationen
An der Bioschweinetagung 2022 stellt ein Praxisbetrieb sein TMR-Fütterungskonzept vor: Bioschweinetagung 2022 (Rubrik Aktuell)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 05.12.2022