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Behandlungsempfehlungen gegen Kartoffelkrautfäule

Bei feuchter Witterung und Temperaturen um zirka 18 Grad kann ab Mitte Mai die Krautfäule auftreten. Der erste Befall tritt oft zuerst in Frühkartoffeln auf. Solange in der Region im Umkreis von 50 Kilometern keine Felder befallen sind, kann mit Behandlungen zugewartet werden. Trotzdem sollten die Bestände häufig kontrolliert werden. Je früher ein Befall entdeckt wird, desto besser kann er in Schach gehalten werden.

Strategie

Sobald in der Region ein Befall gemeldet wird, sollte eine erste Kupferspritzung zum Schutz der Pflanzen erfolgen. Das vorbeugend wirksame Kupfer muss auf jeden Fall vor einer Infektion (das heisst auch vor Niederschlägen) ausgebracht werden. Für einen optimalen Applikationserfolg ist ein gleichmässiger Spritzbelag auf der Blattober- und -unterseite nötig. Wenn seit der letzten Anwendung mindestens 30 mm Niederschlag gefallen sind, oder wenn seither viele neue Blätter gebildet wurden (nach 7-10 Tage), muss der Kupferbelag erneuert werden.

Dosierungen

Solange kein Befall in den eigenen oder benachbarten Feldern festgestellt wird, genügt eine Dosierung von 200-250 g Reinkupfer pro Hektare. Sobald die Krautfäule in den eigenen oder den Nachbarfeldern auftritt, sollte die Dosierung auf 800 g Reinkupfer pro Hektare erhöht werden. Spätestens nach einer Woche sollte die Behandlung wiederholt werden. Die maximale erlaubte Kupferausbringmenge pro Hektare und Jahr beträgt 4 kg.

Produkte

Neben Kupfer kann bei schwachem Befall in wenig feuchten Jahren und resistenteren Sorten der Einsatz von Steinmehl oder Schachtelhalmbrühe ausreichen. Gesteinsmehl fördert die Abtrocknung der Blätter und stärkt die Abwehrkraft. Die wirksamsten Mittel gegen die Krautfäule sind jedoch nach wie vor die anorganischen Kupferpräparate. Wird dem Kupferpräparat ein Netzmittel wie Heliosol beigefügt, kann die Kupfermenge reduziert werden. Alle zugelassenen Handelspräparate sind in der FiBL-Hilfsstoffliste gelistet.

Befallskontrollen

Symptome der Krautfäule sind die bekannten „Ölflecken“ auf der Blattoberseite, mit weissem Pilzrasen auf der Blattunterseite, seltener auch braune Stellen an den Stängeln.

Bei einzelnen Befallsherden muss das Kraut grosszügig im Umkreis von 3 m bis in den gesund scheinenden Bestand hinein entfernt werden, um die Verbreitung der Sporen zu unterdrücken.

Informationsquellen

Über den aktuellen Stand der Verbreitung der Krautfäule informieren die landwirtschaftlichen Zeitungen. Besonders aktuell ist die Internetseite
www.phytopre.ch 

BioPhytoPRE abrufbar mit Smartphone

Die Prognosen zu dieser Kartoffelkrankheit werden mehrmals täglich von Agroscope aktualisiert. Mit dem Smartphone gelangen Sie zu folgenden Informationen: eine Befallskarte, die Hauptinfektions- und Sporulationsperioden (HISP), das regionale Infektionsrisiko sowie verschiedene Pflanzenschutz-Bulletins.
Vorgehen: Die WebApp über 
www.phytopre.ch/phytoapp
im Smartphone-Browser aufrufen und danach als Gast-User einloggen. Um ein Icon auf dem Smartphone zu erhalten, wird darauf ein Schnellzugriff eingerichtet. Hansueli Dierauer

Weiterführende Informationen

Merkblatt Biokartoffeln (FiBL Downloads & Shop)
Sortenliste Biokartoffeln (FiBL Downloads & Shop)
Betriebsmittelliste (FiBL Downloads & Shop)

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 26.06.2017

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