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Düngemanagement im Klimawandel

Das Düngermanagement eines Betriebes trägt entscheidend zu den direkten und indirekten Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft bei. Auch im Biolandbau entstehen beim Einsatz von organischen Düngern, wie zum Beispiel Kompost und Gülle, Verluste in Form von Methan, Lachgas und Ammoniak. Teilweise sehr einfache Massnahmen können diese Emissonen effektiv reduzieren. 

Der Biolandbau verwendet keine mineralischen und synthetisch produzierten Dünger und kann so die indirekten CO2 Emissionen, welche bei Produktion und Transport von synthetischem Dünger anfallen, vermeiden. 

Trotzdem entstehen bei der Verwendung von organischen Düngern, wie zum Beispiel Kompost und Gülle, Treibhausgasemissionen. Während der Lagerung und Ausbringung bestehen diese insbesondere aus Methan-, Lachgas- und Ammoniak. Nach der Ausbringung sind es vor allem Lachgasemissionen. Obwohl Ammoniak selbst kein Treibhausgas ist, wird immer ein Teil davon in einem zweiten Schritt zu Lachgas umgewandelt. So trägt es zu den sogenannten «indirekten Treibhausgasemissionen» bei.

Es ist daher wichtig, die Lagerung und die Ausbringung der Dünger im Biolandbau zu optimieren, um Nährstoffkreisläufe auf dem Betrieb weiter zu schliessen und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Darüber hinaus kann eine Optimierung des Düngermanagements auch zu einer nachhaltigeren Bewirtschaftung, zur Stabilisierung der Erträge und zu einer langfristigen Bodenfruchtbarkeit beitragen.

Was kann ich auf meinem Betrieb tun?

Bedarfsgerechte und über mehrere Gaben verteilte Düngung 

Soviel Düngen wie nötig und so wenig wie möglich. Eine bedarfsgerechte Stickstoffdüngung kann helfen, Lachgasemissionen einzusparen und Umweltbelastungen wie Nitratauswaschung zu verhindern. Wird die Düngemenge zusätzlich auf mehrere Gaben aufgeteilt, kann der Anteil der gedüngten Nährstoffe, welche die Pflanze aufnimmt, erhöht werden.

Durch eine Beprobung der mineralisierten Stickstoffvorräte (Nmin) im Boden lässt sich bestimmen, wie viel Stickstoff den Pflanzen bereits zur Verfügung steht und wieviel durch eine Düngung noch zugeführt werden muss. Zusätzlich helfen regelmässige Hofdüngeranalysen, die Ausbringungsmenge an den Pflanzenbedarf anzupassen.

Emissionsschonende Ausbringungsmethode

Im Vergleich zu einer breitflächigen Verteilung kann eine schnelle und präzise Einarbeitung von festen organischen Düngern kann helfen Ammoniakverluste bei der Ausbringung zu reduzieren. 

Optimierung des Ausbringungszeitraums

 Lachgasemissionen und Ammoniakverluste können durch die geeignete Wahl des Ausbringungszeitpunkts reduziert werden: 

  • Die Ausbringung von flüssigen organischen Düngern während der Hauptwachstumsperiode der Kultur kann Lachgasemissionen reduzieren. 

  • Die Vermeidung der Ausbringung von organischen Dünger bei warmem und windigem Wetter reduziert Ammoniakverluste.

Fruchtfolge berücksichtigen

Vor allem nach dem Umbruch einer Kunstwiese kann es infolge von überschüssigem mineralisiertem Stickstoff im Boden zu erhöhten Lachgasemissionen und Nitratauswaschung kommen. Folgekulturen mit hohem Stickstoffbedarf im Frühling und Herbst sowie Zwischenfrüchte können helfen, den überschüssigen Nmin aufzunehmen.

Aufbereitung von Hofdüngern

Mistkompostierung oder auch das Verdünnen von Gülle können helfen, Emissionen zu reduzieren. Hofdünger können als Substrat für die Biogasproduktion eingesetzt werden. Damit können die Methanemissionen während der Lagerung und der Ausbringung reduziert werden und gleichzeitig kann das energetische Potenzial der Biomasse genutzt werden.

Lin Bautze, FiBL

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